Mit «Red Bull The Edge – Matterhorn VR» wird allen Menschen der Aufstieg zum Matterhorn ermöglicht, und zwar in einem VR-Erlebnis. Sam Anthamatten war schon dreiundsiebzig Mal auf dem Matterhorn. Wir von Chilitalk konnten an der Eröffnung der Ausstellung im Verkehrshaus Luzern mit Anthamatten über dieses grossartige Projekt sprechen.

Selina Meier

Sam Anthamatten
© Jonathan Griffith


Sam Anthamatten, wie bist Du zu diesem Projekt gekommen?

Ich bin durch die Zusammenarbeit mit Jérémie Heitz dazugekommen. Ich wohne in Zermatt und man kann sagen, dass das Matterhorn mein Hausberg ist. So hat dies gut zusammengepasst.

Was für Erwartungen hast Du an das Projekt?

Ich finde es sehr aufregend Menschen, die im Prinzip keinen Bezug und Interesse an den Bergen haben, diesen die Faszination der Berge zu vermitteln und auch das Gefühl und Verständnis, warum ich beispielsweis auf das Matterhorn klettere und mich den Gefahren der Natur aussetze. Ich finde es einmalig, dass dieses Schweizer Wahrzeichen im Verkehrshaus nun von allen besucht werden kann.

Wie würdest Du denn deine Motivation beschreiben?

Meine Motivation ist das Erlebnis. Es muss nicht jeden Tag das Matterhorn sein, aber das Erlebnis des Bergsteigens steht auf jeden Fall im Vordergrund.

Wie kamst Du denn dazu?

Meine Eltern haben mich nie gepusht. Wenn dann kam es von meinem Bruder, aber eigentlich kam die Motivation meist von mir selbst. Ich bin in Zermatt gross geworden, lebe noch immer da und die Faszination traf mich schon seit klein auf. Als ich zehn Jahre alt war, bestieg ich meinen ersten 4000er. Mich lockten das Abenteuer und die Herausforderung. Wir sind schon immer viel gewandert und da sah ich die 4000er immer und dachte «Da möchte ich einmal hoch» und als ich dann auf dem Ersten war, sah ich den Nächsten und wusste «Da möchte ich auch hoch». Im Sommer und im Winter trifft man mich in den Bergen an, entweder bin ich für mich selbst unterwegs oder als Bergführer. Mein Hobby ist mein Beruf. 

Wo siehst Du die Unterschiede zum VR-Erlebnis?

Von der Bewegung her ist es auf jeden Fall sehr ähnlich und das Panorama wirkt sehr real. Nicht zu vergessen ist aber, dass sich der Aufstieg hier «nur» um 5 Meter und nicht um 1200 Meter handelt, die bestiegen werden müssen. Von der Anstrengung her ist es somit nicht vergleichbar. Aber du siehst deine Bewegungen und es ist nicht so, als ob man einen Film anschaut, sondern man wird zum Teil des Filmes, dies ist einmalig. Es gibt schon Unterschiede zur realen Welt aber ein solches VR-Klettererlebnis gibt es bisher noch nirgends auf der Welt und das Endergebnis ist überwältigend.

Würdest Du es jedem Menschen empfehlen, auch solchen mit Höhenangst?

Auf jeden Fall würde ich es probieren, denn im Notfall kann man sich immer noch die Brille ausziehen – es ist eine einmalige Option dies zu erleben, ohne wirklich den Berg zu besteigen. Diese Chance sollte man nutzen. Das Erlebnis ist absolut sicher.

Gibt es ein Erlebnis, das Du als dein tollstes beschreiben würdest?

(Lacht) Da kann ich keines herauspicken, es gibt so viele. Jedes Erlebnis hat seinen Charme. Zudem geht Bergsteigen immer weiter, wenn man die Alpen «abgehackt» hat, dann orientiert man sich nach anderen Bergen auf der Welt. In anderen Ländern geht man auf Expeditionen, dann ist man 5-6 Wochen in den Bergen und trifft keine Menschenseele aber diese Erlebnisse sind pur. Das ist der Inbegriff des Alpinismus.

Vielen Dank für das Gespräch! 

Sie können sich Ihre Tickets noch heute sichern!
Ticketpreise: Regulär: CHF 24, Reduziert: 19 CHF (Studierende < 26 Jahre), Gruppen ab 10 Personen: CHF 22 pro Person, beim Kauf eines Verkehrshaus-Tagespasses erhält man den reduzierten Preis für Red Bull The Edge).
Mindestalter: ab 12 Jahren 
Mindestgösse: 140cm
Kleidung: Sportschuhe erforderlich, keine Sandalen und offenen Schuhe erlaubt, Hosen oder Shorts sind empfohlen.

*Titelbild: Aussenausstellung über das Matterhorn, das Bergsteigen und die Bergrettung © Romina Amato