Anke Lüßenhop

In meinem letzten Artikel berichtete ich vom Baobab-Baum und seinem immens grossen Nutzen für unsere Gesundheit und unserem Wunsch nach ewiger Jugend.

Es gibt allerdings noch einen Baum, der inzwischen auch in unseren Breitengraden wächst und einen ähnlich hohen Nutzen für unser gesundheitliches Wohlbefinden aufweist. Es handelt es sich um den Moringa-Baum, dessen natürliches Verbreitungsgebiet sich etwa von Indien über Madagaskar und  Südafrika bis hin nach Ostafrika erstreckt. Er stammt ursprünglich aus den Himalaya-Regionen im Nordwesten Indiens, wo ihm insbesondere seine Resistenz gegen Trockenheit zugute kam. Erstmalige Erwähnung fand der Baum vor etwa 6000 Jahren in diversen Sanskrit-Inschriften, wo man ihn u. a. als „Baum der Unsterblichkeit“ bezeichnete. Und das war dann auch der Satz, der mich dazu animiert hat, mehr erfahren zu wollen über einen Baum, dem so viel Ehrerbietung entgegengebracht wurde.

Ein Moringa-Baum wächst sehr schnell und kann eine stattliche Grösse von 7 bis 10 Metern und teilweise sogar noch mehr, erreichen. Tatsächlich haben wir zur Geburt unserer Tochter einen solchen Baum geschenkt bekommen und ihn leider nicht zu wertschätzen gewusst. Ich hatte gelesen, wie gross der Baum werden würde und egal wie sehr wir überlegten, haben wir keinen passenden Ort für ein solch gigantisches Wachstum auf unserem Grundstück finden können, so dass wir den Baum leider auf den Baumfriedhof schicken mussten (der edle Schenker möge uns verzeihen). Mit meinem heutigen Kenntnisstand hätte ich das sicher nicht getan.

Der Baum ist essbar

Tatsächlich ist der Moringa-Baum, genau wie der Baobab-Baum, vollständig essbar. Insbesondere die Blätter des Baumes haben es mir aber angetan, denn die sind extrem reich an Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren (Bausteine des Lebens) und Antioxidantien. Auch die Wurzeln haben einen hohen gesundheitlichen Nutzen, sie ähneln im Geschmack sehr dem Meerrettich, weswegen der Baum auch gerne Meerrettichbaum genannt wird. Die Wurzeln werden in diversen Kulturen zur Behandlung von Entzündungen, Fieber oder Verdauungsstörungen verwendet.

Ich habe für mich feststellen können, dass die Entgiftung des Körpers eines der wichtigsten Mittel darstellt, um seine Gesundheit langfristig zu erhalten und hier kann der Moringa-Baum gute Dienste tun. So wird aus seinen Samen das Behen-Öl gewonnen, das bereits im alten Ägypten bekannt war und dort als Duftmittel oder zum Kochen verwendet wurde. Da die Samen einen reinigenden Effekt auf verschmutztes Wasser haben, ist Moringa aus meinem Ernährungsplan nicht mehr wegzudenken, denn schließlich bestehen wir Menschen fast ausschließlich aus Wasser.

Das Thema Libido wird im Alter oft verschwiegen, dennoch leiden viele Menschen im fortgeschrittenen Alter (und Frauen häufig nach den Wechseljahren) unter einer Reduzierung derselben, die Lust auf Ihn oder Sie ist einfach nicht mehr so gross, wie noch in der Jugend. Ich werde hierzu in den nächsten Wochen einen kleinen Artikel verfassen mit vielen Beispielen aus der Natur, die helfen, die Libido auf natürlichem Wege wieder in Gang zu bringen. Vorab sei hier aber berichtet, dass Moringa durch die Förderung der Durchblutung das Verlangen bei Mann und Frau durchaus angemessen steigern kann, ohne dass man auf künstliche Mittel zurückgreifen müsste.

Anke Lüßenhop, Holistische Gesundheitsberaterin

Superfood Moringa

Aufgrund dieser hervorragenden Eigenschaften wird Moringa auch als Superfood bezeichnet.

Ich möchte hier nur einige der wichtigsten Eigenschaften nennen, wodurch Ihnen verdeutlicht wird, wie wichtig Moringa für unsere Gesundheit, insbesondere in zunehmendem Alter ist.

Moringa fördert zum Beispiel unsere Durchblutung und die Herz- und Gefässgesundheit, was in unserer Zivilisation und bei den heutigen Ernährungsgewohnheiten (meist zu viel industriell gefertigte Nahrung), elementar geworden ist. Darüber hinaus reinigt es unsere Körperflüssigkeiten und die Leber. Auch zur Stärkung des Immunsystems trägt Moringa bei, weshalb es in der kalten Jahreszeit auf unserem Ernährungsplan nicht fehlen sollte.

Hemmt Entzündungen stark

Weiterhin wirkt seine stark entzündungshemmende Wirkung extrem förderlich bei Atemwegserkrankungen und somit auch vorbeugend und lindernd bei allergischen Reaktionen.

Kennen Sie auch das Problem, dass der Stoffwechsel inzwischen so träge geworden ist, dass Sie schnell zusätzliche Pfunde ansammeln, diese aber längst nicht mehr so leicht loswerden, wie noch in Ihrer Jugend? Auch hier kann Moringa helfen, denn es kurbelt Stoffwechsel und Verdauung an und kann auch das Hungergefühl reduzieren.

Stressgeplagt wie wir heute alle sind, ist auch die positive Wirkung von Moringa auf die geistige und körperliche Leistung genial, genau wie die Reduzierung der, durch den Wechsel der Jahreszeiten entstehenden, Müdigkeit.

Viele Menschen haben im Alter Angst vor degenerativen Erkrankungen im Augenbereich. Grüner oder grauer Starr, Makuladegeneration, sind vielen inzwischen ein Begriff. Auch hier hat Moringa einen hohen gesundheitlichen Nutzen da es die Sehkraft erwiesenermassen erhöht.

Es gibt im Alter so viele Dinge, die uns an unserem Körper zu stören beginnen, die einfach nicht mehr perfekt sind. Wir haben das Gefühl, langsam zu verwelken, wie eine Blume. Aber was mich in diesem Fall immer wieder positiv stimmt, sind die Möglichkeiten, die uns die Natur bietet, um diesen langsamen Verfall zumindest aufzuhalten und für uns angenehmer zu gestalten, insbesondere, wenn wir es schaffen, damit unsere Gesundheit zu erhalten.

Nehmen wir das Beispiel der Zellulitis. Wer kennt sie nicht? Es gibt nur wenige Menschen, die sie im Alter nicht haben, viele leiden sogar bereits in jungen Jahren an ihr. Wussten Sie aber, dass Zellulitis nichts anderes als entzündetes Fettgewebe ist, das Flüssigkeiten zurückhält und den Stoffwechselprozess, der Fett in Energie umwandelt, verhindert? Und da Moringa nun aber reich an Vitamin B5 (Pantensäure) ist, können durch diese adipöse Entzündungen sehr gut bekämpft werden. Wir haben also Möglichkeiten. Wir müssen nur wieder lernen, auf die Mittel der Natur zu vertrauen.

Moringa enthält ein optimales Verhältnis von Omega 3, 6 und 9, hilft also auch unsere Gehirnleistung optimal am Laufen zu halten, damit uns schreckliche Krankheiten bei Demenz oder Senilität nicht ereilen.

Dank des hohen Anteils an Vitamin E wirkt Moringa auch der Hautalterung optimal entgegen. Ich habe festgestellt, dass es sinnvoll ist, die Haut von außen mit Antioxidantien und Vitaminen zu versorgten, aber die Aufnahme von innen ist immer noch das, was dem Körper den größten und langfristig höchsten Nutzen bringt.

Es sind mehr Proteine enthalten

Wussten Sie, dass Moringa zweimal so viele Proteine enthält wie Soja und viermal soviel Vitamin E wie Weizenkeime, viermal mehr Vitamin A als Karotten, fünfmal mehr Folsäure wie Meeresalgen, siebenmal mehr Vitamin C als Zitronen 17!! mal mehr Kalzium als Milch (also sehr beruhigende Nachrichten für alle Veganer), 15 mal mehr Kalium als Bananen und (Hammer!!) 25 mal mehr Eisen als Spinat? Wenn das mal kein Superfood ist, dann weiß ich auch nicht.

Im Zuge der immer älter werdenden Menschen ist auch die Gefahr, an Krebs zu erkranken mit zunehmendem Alter immer höher, so dass wir hier auf jeden Fall nicht nur für die jugendliche Haut, sondern auch zur Krebsabwehr auf eine ausreichende Versorgung von Antioxidantien achten sollten. Und hier liegt der ORAC-Wert, also die antioxidative Kapazität der Lebensmittel, immens hoch, nämlich bei einem Wert von 157 000 Punkten (zum Vergleich haben Acai oder Gojibeeren einen Wert von 30.000).

Wichtig für unser jugendliches Aussehen bis ins hohe Alter ist die Versorgung unserer Zellen mit Sauerstoff und auch hier steht Moringa ganz weit vorne.

Als Fazit kann ich daher nur ganz klar sagen, dass Moringa in meinen täglichen Speiseplan integriert wurde, denn auf diese Fülle von positiven Eigenschaften konnte und wollte ich einfach nicht verzichten. Ich bevorzuge das Pulver und gebe dieses gerne in Smoothies, streue es übers Essen, in mein Müsli oder nehme es zusammen mit Saft ein. Geschmacklich finde ich es okay und wenn man sich den gesundheitlichen Nutzen bewusst macht, dann wird man es sicher auch gerne zu sich nehmen, auch wenn das Pulver nicht die geschmacklichen Sinne trifft. Ich fühle mich unterm Strich mit Moringa energiegeladen und voller Tatendrang. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

Anke Lüßenhop Die Autorin des Buches «Vegan mit Familie – geht doch!» und Autorin der Artikel im Chilitalk ist selbstständig tätige Grafik-Designerin und seit 2017 holistische (ganzheitliche) Gesundheitsberaterin. Seit 2014 kocht sie für sich und Ihre Familie fast ausschließlich vegan.