Das Malen verbindet der junge Zuger Künstler Thomas Kolm mit Emotion und viel Gefühl. Eine authentische Art, sich mit der Kunst und Bildern auseinanderzusetzen. Von seinen Werken sind Betrachter*in fasziniert.

«Kunst ist alles, was man mit Liebe betrachtet.» Thomas Kolm

Der 23-jährige Künstler aus dem Kanton Zug malt abstrakte Bilder. Seine Maltechnik beeindruckt, wie auch sein künstlerisches Schaffen. Dieses setzt er mit kraftvoller Materie in Szene. Sein Schaffen zeigt Thomas Kolm in der neuen Ausstellung ab 23. Mai in der Osteria im Hof in Zug.

Der Umriss eines menschlichen Körpers ist als grau-schwarze Silhouette zu erkennen. Er scheint sich aus der hochformatigen Begrenzung aus dem Bild zu lösen. Statisch, unnahbar wirkt die Figur, fast ein wenig teilnahmslos. Der Maler dieses Bildes heisst Thomas Kolm, sein künstlerisches Schaffen ist «abstrakt», sagt der junge Künstler.

Abstrakte Kunst ist ein Oberbegriff für jene Kunst, die nicht gegenständlich ist, obwohl sie sich aus der Realität ableiten kann. Um die Essenz der abstrakten Kunst zu verstehen, ist es sinnvoll, sich mit einem einzelnen Motiv zu beschäftigen.

Thomas Kolm (23) lebt und arbeitet im Kanton Zug. In Zug ist er aufgewachsen. Sein Interesse an Kunst in seinen Porträts von Menschen und weiteren Motiven ist gross. Das künstlerische Schaffen bedeutet ihm viel. Malen ist für ihn sinnvolle Aufgabe in seiner Freizeit.

Als Bub interessierte er sich sehr für die Bühne. Theaterrollen einnehmen, sich immer wieder neu zu erfinden, das mochte er. Wohl deshalb sind Werbe- und Filmemacher auf den sympathischen jungen Mann aufmerksam geworden. Heute nimmt er Aufträge in der Werbung und für kleine Filmrollen an. Das bereitet dem jungen Künstler Freude. Thomas Kolm ist auch Berufsmann im Detailhandel.

Modeberater und kreative Fähigkeiten

Während der Schulzeit war sich Thomas Kolm seiner Kreativität kaum bewusst. Dieses künstlerische Schaffen formt sich nun mehr und mehr. Die Berufswahl an der Oberstufe führte ihn zu einer Lehre als Detailhandelsfachangestellter. Er schloss diese Ausbildung erfolgreich ab. Erst waren es Lebensmittel, die ihn interessierten. Heute arbeitet Thomas Kolm in der Modebranche und berät Männer und Frauen in modisch, eleganten und auch sportlichen Styles.

Seine Passion, die Malerei kam auf autodidaktischem Weg. Mit der Malkunst experimentiert und entwickelt er seinen eigenen Stil weiter. Begonnen hat alles vor einigen Jahren, als es ihm nicht besonders gut ging. Er suchte nach einem Ausgleich. Diesen hat er gefunden. Das Malen lässt ihm Freiraum für Experimente. Gefühle und Stimmungen widerspiegeln sich in seinen Bildern. In manchen Motiven und Farbtönen ist es die Melancholie, Lebensfreude strahlt in fröhlichen Farben. Und immer sind es Formen. «Ich male fast täglich», sagt Thomas Kolm. Und das tut er sitzend am Boden in seinem Schlafzimmer. Auf dem Boden verteilt befindet sich die gesamte Infrastruktur seines kreativen Schaffens. Manche Bilder bilden innert wenigen Minuten ein Meisterwerk. Für ein Gesamtwerk verwendet er viel Zeit.

Das Bild «Survivor» zeigte Thomas Kolm an seiner ersten Ausstellung.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte

Das Resultat sind beeindruckende Arbeiten. Die Bilder sagen, wofür oft Worte fehlen. Während seiner ersten Ausstellung in Zug sind die Besucher auf den jungen Künstler aufmerksam geworden. «Da habe ich gemerkt, dass sich Menschen für mich und mein Kunstschaffen interessieren», sagt er. Die Besucher waren fasziniert. So ging das Bild «Survivor» in die Welt hinaus. «Das teuerste aller meiner Bilder wechselte in Windeseile den Besitzer», sagt Thomas Kolm mit berechtigtem Stolz.

Wahre Meisterwerke

Doch manchmal will er auch schockieren. Wie mit dem Bild «Kreuzworträtsel». Dann reiht er Buchstaben aneinander. Es sind Bruchstücke, dahinfliessende Worte, ein Fluch oder auch ein Segen. Alles eine Frage des Interpretierens.

Der Künstler stellt bei seinen Werken den Menschen in den Mittelpunkt. Zwar sehr reduziert und abstrahiert, dennoch deutlich erkennbar. Weitere hoch- und querformatige Bilder setzen die Reihe mit Menschen fort. Ein wenig wirken sie wie die Exponate barocker Zeiten mit wunderlichen Köpfen und Körpern, die einzeln zur Schau gestellt sind.

Auch die verschiedenen abstrahierten Körper, die mit ihren roten Farbtönen an das pulsierende Leben erinnern. Bluttropfen. Bei einem anderen Bild hat der Künstler in verschiedenen Schichten die Farben aufgetragen und dann Umrisse einer Frau skizziert.

Acryl und Pigmente hat Thomas Kolm auf Leinwand gespachtelt, gepinselt, getropft und getupft. Das ergibt den plastischen Effekt. Das formbare Gestaltungselement hat er früh entdeckt. Er kreiert archaisch wirkende gesichtslose Körper, mal mit weiblichem Torso, dann wieder langgestreckte schmale Körper.

«Mich fasziniert die Kommunikation zwischen Bild und Betrachter», erklärt er. Das Betrachten der Werke würde bei den Besuchern bestimmte Reaktionen auslösen, ist sich Thomas Kolm sicher. Die Bildsprache lasse genügend Spielraum für Interpretationen zu.

Das Malen ist ein wichtiger Bestandteil seiner Freizeit. In seinen Bildern kann er Gefühle ausdrücken, Gedanken und Wahrnehmungen festhalten. Ein Fundus, der weiterwächst.

Ausstellung mit Werken von Thomas Kolm

23. Mai bis 31. Mai zu den Öffnungszeiten: Osteria Im Hof  I Zeughausgasse 18 I 6300 Zug

Kontakt Thomas Kolm: Instagram: xlvnc und art_by_thomaskolm I E-Mail: thomi_xd@hotmail.ch

Titelbild: Mit dem Bild «Kreuzworträtsel» will Thomas Kolm auch schockieren.