Anke Lüßenhop – die holistische Gesundheitsberaterin und Buchautorin von «Vegan mit Familie – geht doch!» stellt sich vor

Es gibt Tage, die möchte man am liebsten aus seinem Leben streichen. Der 22. Dezember 2017 war so einer.

Kurz vor Heiligabend ging ich zum Jahresabschluss noch einmal zum Frauenarzt. Eigentlich eine Routineuntersuchung, die diesmal jedoch nicht mit einer positiven Nachricht endete. Meine Gynäkologin erkannte eine unregelmässig aussehende Geschwulst und diese Nachricht nahm mir von jetzt auf gleich meine Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest und den Jahreswechsel gemeinsam mit meiner Familie und meinen Freunden. Und gerade in diesem Jahr hatte ich ein schönes Fest doch nun mehr als verdient. Es war sowohl beruflich als auch privat ein extrem stressiges Jahr 2017 gewesen, das ich eigentlich zu einem ruhigen und besinnlichen Abschluss bringen wollte. Warum passierte mir das?

Meine Ärztin schickte mich direkt zur Mammographie, wo sich ihr Verdacht bestätigte. Es handelte sich tatsächlich um Brustkrebs. Interessanterweise war das schon immer der Krebs, vor dem ich am meisten Angst hatte, obwohl es in meiner Familie keine Vorgeschichte dazu gab.

Meine Gedanken überschlugen sich und natürlich kreisten auch sofort Ängste wie Chemotherapie, Tod und ein ewig langer Behandlungsweg in meinem Kopf herum.

Ich versuchte mich zusammenzureissen, als ich die Diagnose meiner Familie berichtete. Denn zur Absicherung hatte ich zusätzlich eine Biopsie machen lassen, die leider zu demselben Schluss kam. Ich war immer schon die Starke in der Familie. Aber es fiel mir schwer, mich zusammen zu reissen, als meine Tochter bitterlich zu weinen begann, mein Sohn mich erschrocken und schweigend ansah und mein Mann mich traurig umarmte. Mir kamen die Tränen – aber tatsächlich nur dieses eine Mal …

In den darauffolgenden Tagen sank ich in ein tiefes Tal von Angst und Traurigkeit. Ich schlief ein mit Angst und wachte auch mit ihr auf. Immer, wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, umgibt mich erneut ein beklemmendes Gefühl und manchmal kriecht diese Angst auch wieder in mir hoch, vor allem zur Weihnachtszeit. Ich verspürte Angst und Trauer – aber zum Glück niemals Hoffnungslosigkeit. Hoffnung hatte ich die ganze Zeit. Dies lag unter anderem an vielen netten Menschen, die mich durch diese Phase hindurch begleiteten und mir mit Rat und Tat zur Seite standen.

Das, was ich sicher nicht bin, ist untätig und das sollte man auch nicht sein. Ich informierte mich also genauer über meine Krankheit und über Mittel und Wege der Heilung, die möglicherweise auch ausserhalb der Schulmedizin lagen. Denn ein grosses Problem der Ärzte ist meist, dass sie in ihrem stressigen Patientenalltag nicht näher auf jeden einzelnen Patienten eingehen können. Somit las ich viele Bücher, informierte mich über Freunde und Bekannte und begann sofort, mein Immunsystem mit diversen Vitaminen und Mineralstoffen zu stärken und vor allem meinen gnadenlos durch Stress übersäuerten Körper wieder in ein ausgewogenes Säure-Basenverhältnis zu bringen. Ich wusste mittlerweile, dass sich Krebszellen in einem mit Sauerstoff gefüllten, sich in Homöostase (ausgeglichen) befindlichen Körpers nicht wohl fühlen.

Aus diesem Grund entschied ich mich sofort für eine roh-vegane Ernährung und führte diese auch ein halbes Jahr lang strikt durch, um dann zur veganen Ernährung überzugehen, die ich bis heute bevorzuge.

Ich entschied mich, Anfang 2018 eine Operation durchführen zu lassen.

Ich war dankbar, dass meine Ärzte die OP komplikationslos durchführten. Trotzdem entschloss ich mich nach eingehender Beratung gegen weitere Behandlungswege wie eine Chemotherapie, Bestrahlung oder Tabletten, weil mir die damit verbundenen Nebenwirkungen und die Gefahr einer weiteren Krebserkrankung durch diese Behandlungen zu gross war. Ebenso hatte ich inzwischen so viel Wissen über alternative Behandlungsmethoden angesammelt, dass ich mir sicher war, den Krebs mit meinen Mitteln besiegen zu können, den ich jedoch stets mit meiner Gynäkologin absprach. Ich habe es bis heute nicht bereut, diesen Weg gewählt zu haben. Dennoch sollte man eine solche Entscheidung niemals unüberlegt fällen, oder nur, weil jemand anderes das so gemacht hat. Ich hatte das Glück durch meinen Beruf der holistischen Gesundheitsberaterin viele Menschen kennengelernt zu haben, die mich auf meinem Weg unterstützen und begleiten konnten. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass eine Entscheidung für einen alternativen Weg bedeutet, dass man sein Leben lang bestimmte Dinge wie ein perfekt funktionierendes Immunsystem, ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis, wie auch einen perfekten Vitamin- und Mineralstoffspiegel beachten muss.

Ich entschied mich zur schnellen und effektiven Entsäuerung zunächst für eine roh-vegane Ernährung und bereitete mir zusätzlich täglich frische Obst- und Gemüsesäfte zu, die meine Zellen mit Sauerstoff und Antioxidantien füllten und gleichzeitig den Darm entgifteten.

Anke Lüßenhop mit ihrer Golden Retriever Hündin.

Mit zunehmender Kraft stieg auch meine Zuversicht von Tag zu Tag und mit ihr die Gewissheit, den Krebs mit meinen Mitteln besiegen zu können. Es war nicht immer alles leicht und auch die Umstellung ist ein schwerer Schritt und erfordert definitiv sehr viel Disziplin, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Interessant war für mich die Erfahrung zu sehen, dass die vegane oder auch roh-vegane Ernährung alles andere als eintönig ist, so wie ich es ursprünglich immer dachte. Sie ist im Gegensatz dazu sehr farbenfroh, lebendig und revitalisierend.

Gerade Menschen, die unter viel Stress stehen, können durch eine gesündere Ernährung den eigenen Körper entlasten, ihn widerstandsfähiger machen und ihm helfen, Stress und Dauerbelastung besser zu verarbeiten. Probieren Sie vegane Ernährung doch einfach mal aus – es muss auch gar nicht die Komplett-Umstellung von heute auf morgen sein, sondern vielleicht beginnen Sie einmal mit einem grünen Smoothie am Morgen (Rezept auf meiner Homepage), um auf den Geschmack zu kommen.

Damals dachte ich noch, dass der Besuch beim Arzt der Fehler meines Lebens gewesen war, zumindest zu dem Zeitpunkt, so kurz vor Weihnachten. Jedoch war es absolut kein Fehler. Sicher, es war ein ungünstiger Zeitpunkt, aber hätte ich noch länger gewartet, weiß ich, wie schnell mein Tumor bis zum nächsten Termin gewachsen wäre? Auch, wenn ich mir nicht wünsche, diese Zeit noch einmal zu durchleben, so hat die Diagnose Krebs dennoch viel in mir angestoßen, was ich nicht mehr missen möchte. Angefangen von der Beschäftigung mit meinem Körper und meiner Psyche, bis hin zur Umstellung meines ganzen Lebens und meiner Ernährung.

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