Der MRSA-Virus ist vielen bekannt und wird oft gefürchtet. Das muss nicht sein.

Mittlerweile wissen wir alle um die Gefahr der Antibiotikaresistenzen. Der MRSA-Virus, gemeinhin auch bekannt als Krankenhausvirus, ist uns allen sicher bereits bekannt und wird oft gefürchtet. MRSA bedeutet Methicillin resistenter Staphylococcus aureus. Bakterien der Art Staphylococcus aureus kommen auf der Haut des Menschen vor.

Von Anke Lüßenhop, Gesundheitsberaterin, Gesundheit für mich

Leider haben Bakterien dieses Stammes gelernt, gegen das Antibiotikum Methicillin und vielen anderen Antibiotika Resistenzen zu entwickeln, was zu schweren Erkrankungen führen kann.

MRSA kommen häufig in Krankenhäusern vor, weil hier häufig Antibiotika eingesetzt werden, wodurch man schon erkennen kann, dass das Problem ein vom Menschen hausgemachtes ist.

Wie entstehen Resistenzen überhaupt?

Bakterien vermehren sich durch Zellteilung (manche alle 20 bis 30 Minuten). Diese Zellteilungen bewirken häufig Änderungen im Erbgut, Mutationen genannt. Diese Mutationen können dazu führen, dass ein Bakterium im Laufe der Zeit gegenüber einem Antibiotikum resistent wird. Hierbei handelt es sich um eine reine Überlebensstrategie des Bakteriums, da es diese Überlebensstrategie an seine Nachkommen weitergibt.

Ein häufiger Gebrauch von Antibiotika wird dieses Problem also eher verstärken. Und die Entwicklung immer neuer Antibiotika wird zu immer neuen Mutationen führen.

Zum einen können die Resistenzen fortschreiten, weil Antibiotika oft viel zu leichtsinnig und verfrüht verschrieben werden. Auch die Tatsache, dass Menschen die Einnahme oft vorzeitig abbrechen, wenn sie das Gefühl haben, wieder gesund zu sein, ist nicht förderlich. Extrem schlecht ist allerdings die vorsorgliche Verabreichung von Antibiotika in der Tierhaltung. Diese dient dazu, dass die Tiere untereinander keine Krankheiten verbreiten (was allerdings der meist nicht artgerechten Tierhaltung in der Zucht geschuldet ist). Die so entstehenden resistenten Keime gelangen über die Nahrung zum Menschen und über die Landwirtschaft ins Grundwasser. So nehmen wir also über Nahrung und Trinkwasser ständig neue Antibiotika in uns auf, was letztendlich zu erneuten Resistenzen führt.

Braucht man denn wirklich so häufig ein Antibiotikum?

Schlussendlich ist ein gutes Immunsystem in der Lage, mit vielen Krankheiten alleine fertig zu werden. Dabei entstehendes Fieber bedeutet lediglich, dass der Körper gerade einen Kampf durchlebt, was nicht bedeutet, dass man unbedingt sofort ein Antibiotikum benötigt, um die Erkrankung zu bekämpfen.

Menschen, die beispielsweise häufiger als zweimal im Jahr eine Erkältung haben, können davon ausgehen, dass ihr Immunsystem nicht das beste ist und es Zeit wird, es mit mehr Nährstoffen zu versorgen. Wichtig zu nennen wären hier z.B. Vitamin D3, Magnesium, Vitamin K2, Vitamin C, Eisen, Zink und Selen sowie Vitamin B3 und B6. Lassen Sie vorsorglich Ihre Blutwerte einmal kontrollieren, um ganz sicher zu sein, auf welchem Stand sich Ihr Körper derzeit befindet, oder buchen Sie eine Vitalmessung bei „Gesundheit für mich“.

Wie kann man Resistenzen eindämmen?

Wird ein Antibiotikum verwendet, werden dabei leider auch viele gute Darmbakterien beseitigt. Bereits nach einer einwöchigen Gabe von Antibiotika kann es z.B. bis zu 12 Wochen dauern, bis sich die Darmflora wieder regeneriert hat. Und da 80 % unserer Immunzellen im Darm gebildet werden, kann man sich vorstellen, dass, sollte unser Körper erneut Bakterien ausgesetzt sein, die nächste Erkrankung nicht lange auf sich warten lassen wird.

Wichtig ist es daher, sollten Sie wirklich einmal Antibiotika benötigen, sie Ihre Darmflora mit guter, probiotischer Nahrung wieder aufbauen (Probiotisch kommt aus dem Griechischen: Pro = für, bios = Leben). Wichtig ist, dass man für ein ausgewogenes Verhältnis von guten und schlechten Darmbakterien sorgt. Leider vermehren sich bei unserer heutigen Ernährung eher die schlechten sehr gut und die guten sind oft unterversorgt. Eine sogenannte Dysbakterie entsteht. Fermentierte Getränke oder Nahrungsmittel bieten hier zum Beispiel eine sehr gute Möglichkeit der Versorgung mit guten Bakterien.