Work it Mom – und die Zeit für die Karriereentwicklung bleibt auf der Strecke

In einer Beziehung mit Kindern haben Frauen meist den Löwenanteil an der Planung und Durchführung des normalen Alltags. Da bleibt die Zeit für die Karriereentwicklung «traditionell» auf der Strecke. Dass Frauen im statistischen Mittel weniger verdienen, wird nicht zuletzt durch eben diesen Umstand befeuert. Es kommt also auch darauf an, dass sich der Partner Zeit nimmt, damit die Frau nicht im Hamsterrad einer Hausfrau stecken bleibt und sich beruflich erfüllen kann. Mindset Coach und Women’s Empowerment Expertin Anne Seidel erklärt in diesem Gastbeitrag, welche 3 Tipps dabei helfen, dies unverkrampft und erfolgreich in einer Partnerschaft zu kommunizieren.

Die Gedanken sind frei

Die Vorstellung, sich zwischen Kind oder Karriere entscheiden zu müssen, überschattet noch viel zu oft die eigenen Wünsche. Von einer vermeintlichen Unvereinbarkeit von Kind und Beruf auszugehen, ist im Grunde genommen nichts weiter als «noble» Selbstaufgabe. Auch als Mutter kann Frau im Beruf erfolgreich sein. Und wenn dazu zunächst in Teilzeit gearbeitet wird. Es muss einfach von Anfang an klar sein, dass eine berufliche Selbstaufgabe immer für Unzufriedenheit sorgen wird, wenn sie nicht aus freien Stücken, sondern allein «umständehalber» erfolgt. So etwas ist Gift für den inneren Frieden! Es ist also wichtig, ehrlich zu sich selbst und zu den Kollegen zu sein. Schon frühzeitig sollten mit dem Chef oder der Chefin ein klärendes Gespräch geführt werden. Das gibt Planungssicherheit und ist überdies ein klares Bekenntnis zur eigenen Karriere.

Egal, wo Sie sich gerade befinden, vertrauen Sie Ihrer Leidenschaft, Ihrem inneren Wunsch, Ihre Mission zu verfolgen, und lassen Sie sich von nichts und niemandem aufhalten. Stellen Sie sich eine ehrliche Frage: „Glaube ich, dass ich auch mit meinen Kindern Karriere machen kann?“

Altbackene Lebensentwürfe

Lösungen von gestern helfen nicht bei den Problemen von heute. Lassen Sie sich nicht mit klassischen Rollenzuweisungen abspeisen. Bei frischgebackenen Eltern ist klar, dass der Alltag neu ausgerichtet werden muss. Das muss jedoch ein Geben und ein Nehmen sein, bei dem beide Beteiligten nicht einseitig in Rollen, oder gar in fortan in Stein gemeißelte Lebensentwürfe gedrängt werden. Das wäre das größte Unheil für den Haussegen! Leider wird es noch viel zu oft so gehandhabt. Die Arbeitsteilung sollte im Detail besprochen werden. Bei der klassischen Rollenverteilung macht der Vater Karriere und die Mutter bleibt zu Hause oder arbeitet meist nur Teilzeit. Nur Teilzeit zu arbeiten, bedeutet jedoch nicht, dass Sie nicht die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln. Eines ist wichtig: Sie müssen sich über Ihre Karriereziele im Klaren sein. Was möchten Sie erreichen und wie soll Ihr Job aussehen? Erst wenn Sie sich über diese Dinge im Klaren sind, können Sie diese auch klar artikulieren.

Besonders wenn Sie eine Familie haben, ist es wichtig sicherzustellen, dass Ihre Karriereziele Sie und Ihre Familie weiterbringen. Versuchen Sie also, mit Ihrem Partner zu sprechen: Welche beruflichen Ziele hat er? Wie lässt sich das zusammen erreichen, ohne dass eine Seite auf der Strecke bleibt? In einer Partnerschaft ist es oft eine rationale Entscheidung, ob die Frau oder der Mann zunächst zu Hause bleibt oder Teilzeit arbeitet. Entsprechend kann man das auch bereden.

Teilzeit heisst nicht Resterampe

Machen Sie auf alle Fälle Schluss mit der Vorstellung, dass man durch einen Teilzeitjob automatisch ins Abseits gedrängt wird. Teilzeitarbeit oder ein Nebenjob ist für die frühen Phasen der Mutterschaft bzw. der Vaterschaft ein guter Kompromiss. Zumal sich in diesem Kontext auch Fortbildungsmöglichkeiten ergeben könnten (bspw. über ein Fernstudium), für die im regulären Arbeitsalltag keine Zeit bleiben würde.

Auch wenn die Zielsetzungen des Arbeitgebers und Ihre Ziele als Frau, als Mutter – als Familie – sehr unterschiedlich sein mögen, kann es nicht sein, dass Sie in den Diensten ihrer Arbeit oder ihrer Familie ihre eigenen Lebensansprüche komplett hinten anstellen müssen. Stellen Sie sich immer wieder die folgenden Fragen: Wo bleibe ich dabei? Wie kann ich meine Absichten und Wünsche bestmöglich mit den äusseren Voraussetzungen in Einklang bringen? Fassen Sie die Situation noch einmal unaufgeregt ins Auge und finden Sie mutig Ihren eigenen Weg.

Nachfolgend eine Checkliste mit den Dingen, über die Sie sich klar werden müssen:

– siehe deine Stärken

– sei realistisch

– nutze deine Rahmenbedingungen voll aus

– trau dich, nachzufragen

– sei fokussiert

– erkenne, dass du effektiver bist, wenn du motiviert bist

– bleib gelassen und bleib dran

Anne Seidels ist ausgebildete Mindset-Coach und Speakerin. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Sie Modeunternehmen wie den Modepark Röther in der Personalführung und im Motivationstrainings der über 60 Angestellten im Raum München. Seit 2020 befähigt sie vermehrt Frauen sich aus dem alltäglichen Hamsterrad zu befreien und die Grenzen ihres Goldenen Käfigs für sich neu zu definieren. Das Ziel ihrer Online-Kurse ist es, Frauen in ihrem Selbstbild zu stärken, die Lebensfreude wiederzufinden und selbstbestimmt durch Leben zu gehen.