Die Schreibkultur hat sich verändert

Die Postkarten-Kultur hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Beispielsweise können neu digitale Postkarten via Apps verschickt werden. Doch wer hat sich früher nicht über eine handgeschriebene Postkarte aus dem Urlaub von Freunden oder der Familie gefreut? Sind Postkarten nun out oder verschiebt sich einfach der Trend?

Die Digitalisierung hat viele verschiedene alltägliche Dinge verändert. Ganz von der Bildfläche verschwunden sind die Postkarten noch nicht. Sie werden heute noch an den verschiedensten Orten auf der Erde angeboten, gekauft und versendet. Wenn man sie aber nicht erst bei der Abreise verschicken möchte, kann es sein, dass am Urlaubsort 30 Minuten nach einem Laden gesucht werden muss, der Postkarten und vor allem Briefmarken verkauft und dann noch einmal so lange bis man einem Briefkasten findet. Heute sind viele zu bequem eine Postkarte zu schreiben, zudem hat es auch einen ganz anderen Stellenwert als früher und gehört einfach nicht mehr zum Urlaub mit dazu. Momentaufnahme mit dem Handy lassen sich schliesslich auch viel einfacher mit anderen teilen. Via WhatsApp, Facebook, Instagram, etc. können Fotos und Urlaubsgrüsse innert Sekunden versendet werden, worauf man auch eine schnelle Reaktion erhalten kann. Nicht wie bei Postkarten, die doch meist auch erst ankommen, nachdem man schon wieder aus dem Urlaub zurück ist. Ein Foto auf einer App zu erhalten, bleibt aber nicht das gleiche, wie eine von Hand geschriebene Karte. Hier spielt sicher der emotionale Aspekt eine Rolle.

Der Kult lebt in veränderter Form weiter 

Mit der „PostcardCreator“ App der Schweizer Post kann man einmal pro 24 Stunden gratis eine B-Post Postkarte erstellen (Versand nur in die Schweiz und Liechtenstein). Ab zwei Franken pro Stück lassen sich auch kostenpflichtige A-Postkarten generieren, welche sich auch weltweit versenden lassen. Übers Handy kann dann ein aufgenommenes Bild eingefügt, ein Text verfasst und direkt aus dem Ausland eine Postkarte versendet werden. Die Suche nach einer Postkarte, einer Briefmarke und einem Briefkasten kann so umgangen werden. Doch ist es wirklich das gleiche, wenn man eine elektronische, statt selbstgeschriebene Karte erhält? Wahrscheinlich nicht.

Vielleicht verschiebt sich der Trend wieder

Das beste Beispiel ist die Kleidung, die heutzutage wieder „In“ ist – vieles war schon in ähnlicher Form in den 1980er und 1990er Jahren cool. Vielleicht geschieht dasselbe auch mit der Postkarte, dass sie plötzlich wieder im Trend ist und Fotos und Urlaubsgrüsse nicht mehr per Handy verschickt werden. Doch scheint es via Handy einfacher zu sein, denn das „lange“ Suchen nach Briefmarken, Postkarten, etc. kann so ausgelassen werden. Bis dahin sind aber Apps wie PostcardCreator eine geeignete Lösung, da diese dann doch die Form einer Postkarte annehmen und nicht nur ein gewöhnliches „Handybild“ in elektronischer Form verschickt wird.

(Ersterscheinung August 2020, FonTimes)

*Titelbild: unsplash.com