Der Chaga Pilz ist ein ungewöhnlicher Baumpilz

Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist vermutlich genauso alt wie die Menschheit selbst, ebenso wie das Verlangen nach Vollkommenheit, Schönheit und ewiger Jugend. In diesem Artikel gebe ich einen kurzen Überblick über das Baumgewächs.

Anke Lüßenhop

Nun bin ich selbst mittlerweile fortgeschrittenen Alters (51) und merke, dass die Schwerkraft so langsam ihren Tribut fordert und sich nicht mehr alles an seinem ursprünglichen Platz, bzw. mit der üblichen Spannkraft befindet. Und dann fangen mit dem Altern ja auch so langsam andere Zipperleins an, die mich vehement stören und die ich gerne beseitigen würde, wie wahrscheinlich viele andere Menschen in meinem Alter auch… Die Frage ist nur wie?

Da kam eine Information zum Chaga Pilz gerade recht, die ich durch Zufall bei Instagram entdeckt hatte. Er sah seltsam aus, aber die Vorteile, welche der Pilz mit sich bringen sollte, insbesondere in Punkto Alterung, hörten sich wirklich toll an. Ich entschloss mich daher, den beeindruckenden Erzählungen zu diesem ungewöhnlichen Baumpilz näher auf den Grund zu gehen.

Ich stiess zunächst auf eine Jahrhunderte alte Geschichte, die bereits bei den Samen Lapplands (Volk im Norden Skandinaviens) und den Chanten Sibiriens (Hirtenvolk der sibirischen Taiga) begann. Schon damals schätzte man den Chaga Pilz wegen seiner erstaunlichen Eigenschaften als Gesundheitselexier und Stärkungsmittel.

Pilz oder Baumtumor?

Pilz oder Baumtumor

Wenn man sich den Pilz, der insbesondere in den nördlichen Wäldern (Finnland/Sibirien) in einigen Metern Höhe am Stamm von Birken wächst, anschaut, bekommt man jedoch alles andere als Appetit. Letztendlich erinnert der teerartig aussehende Baumpilz, dem sogar krebsheilende Wirkung nachgesagt wird, eher an einen Baumtumor als an etwas Heilbringendes. Nichtsdestotrotz gilt dieser ungewöhnlich aussehende Pilz als eines der stärksten bekannten Antioxidantien. Trinkt man den Tee regelmässig, sollen damit eine Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit sowie ein gesunder Schlaf und eine verbesserte Verdauung einhergehen. Ich finde, das hört sich schon mehr als vielversprechend an. Daher tauchte ich noch ein wenig tiefer in die Materie ein.

Von einem russischen Händler erfuhr ich zunächst, dass die stark antioxidative Wirkung letztendlich für eine erhebliche Verbesserung unseres Immunsystems sorgt, wodurch wir effektiver vor diversen degenerativen Erkrankungen geschützt sind. Scheinbar bringt der Chaga Pilz unseren Organismus somit auf eine sanfte Art wieder ins natürliche Gleichgewicht, also genau das, was ich wollte.

Wirkung von Antioxidantien

Das Wort Antioxidantien ist heute bestimmt eines der meistgenannten Worte, wenn es um gesundheitliche Themen gilt, so auch im Zusammenhang mit dem Chaga Pilz. Da mein Hauptaugenmerk auf Gesundheit und Jugend lag, interessierte mich natürlich, was es genau bedeutete, dass der Pilz viele Antioxidantien enthielt. Oxidation findet ja leider täglich in unserem Körper statt. Stress, Umwelt, schlechte Ernährung, Medikamente, all das sorgt letztendlich dafür, dass freie Radikale entstehen.

Darunter versteht man instabile, energiereiche Moleküle, welche unsere Körperzellen angreifen, indem sie anderen Molekülen ständig Elektronen stehlen, wodurch diese dann wiederum selbst zu Radikalen werden. Je mehr sich die freien Radikale häufen, umso schneller altern wir. Somit ist die Vernichtung der freien Radikale essentiell, um Falten, Krampfadern, Bluthochdruck, Schlaganfällen oder anderen degenerativen Erkrankungen vorzubeugen. Zum Glück hat uns die Natur aber Antioxidantien als Schutz geliefert, indem diese freiwillig ein Elektron an geschädigte Zellen abgeben und dadurch freie Radikale neutralisieren, ohne selbst radikal zu werden. Die Natur ist schon genial, stelle ich immer wieder fest. Das stimmte mich zunehmend optimistisch, dass mein Traum von ewiger Jugend, oder zumindest der Reduktion von Alterungsprozessen, gar nicht so unrealistisch sein könnte.

Bekömmliches Teegetränk Mittlerweile habe ich den Chaga Pilz schon eine zeitlang in täglicher Verwendung und bevorzuge den Tee, hergestellt aus Chaga Stücken, die ich mit gekochtem und wieder auf 80 Grad heruntergekühltem Wasser übergiesse. Ich lasse den Tee dann mindestens 15 Minute ziehen, weil er dann richtig schön tief dunkelbraun wird und einen Grossteil seiner Nährstoffe abgegeben hat. Ein bisschen sieht er dann aus wie ein starker Kaffee. Am besten füllt man sich eine ganze Kanne Tee auf und lässt etwa einen Zentimeter vom Chaga-Brocken in der Kanne. Den Brocken kann man sogar noch mehrfach verwenden. Haltbar ist dieser im Kühlschrank. Wenn der Tee sich beim Übergiessen nicht mehr dunkel färbt, sind die Inhaltsstoffe des Chaga-Brockens verbraucht. Wenn Sie erwarten sollten, dass der Pilz, ob des Namens, auch nach Pilz schmeckt, muss ich Sie enttäuschen. Tatsächlich hat der Chaga-Tee geschmacklich eher etwas von einem Rheubusch- oder Schwarztee und schmeckt mit ein wenig Honig wirklich ausgesprochen gut,

Ich kann nicht sagen, ob ich durch den Pilz wirklich etwas für den Erhalt meiner Jugend getan habe, allerdings fühle ich mich wesentlich agiler und fitter, wenn ich täglich meine 2 Tassen von dem dunklen Gebräu unserer Vorfahren trinke. Laut meinen Informationen wird die verjüngende Wirkung des Chaga Pilzes wohl in erster Linie durch seine entgiftende und entschlackende Wirkung ausgelöst. Das Getränk löst hierbei sogar Cholesterin- und Kalkablagerungen. Damit gehen entzündliche Prozesse im Herz-Kreislaufsystem merklich zurück, was allein schon die beste Versicherung für ein langes Leben ist. Mir wurde der Pilz auf jeden Fall immer sympathischer.

Die Leber entgiften

Tatsächlich liest sich alles weitere zum Chaga Pilz wie ein Märchen aus tausend und einer Nacht und dennoch gibt es mittlerweile viele Belege zur hervorragenden Wirkung des Baumgewächses. Insbesondere die vom Pilz wieder hergestellte Balance des Immunsystems ist für viele Menschen mit Autoimmunerkrankungen mehr als ein Segen. Laut diversen wissenschaftlichen Arbeiten werden beim Menschen durch den Chaga die gesunden Prozesse im Blutkreislauf gestärkt, die Entgiftung der Leber verbessert und die Leistungsfähigkeit der körpereigenen Fresszellen (Lymphozyten) merklich erhöht. So wird über kurz oder lang der natürliche Zustand des Körpers wieder hergestellt. Wie lange das bei jedem Einzelnen dauert, hängt von der körperlichen Verfassung, dem Alter und möglichen Vorerkrankungen ab.

Je mehr ich über den Chaga Pilz gelesen habe, umso beeindruckender war ich von seinem breiten Wirkungsspektrum. Denn die über 200 Inhaltsstoffe des Pilzes sind zum Teil noch gar nicht erforscht. Es scheint also noch Luft nach oben zu geben für den gesundheitlichen Nutzen beim Menschen.

Eine wirklich geniale Eigenschaft des Pilzes ist sein Anti-Krebspotential, hervorgerufen vom Melanin, welches dem Pilz seine braune Farbe verleiht und, was für viele natürlich auch ein Hoffnungsschimmer bedeutet. Sicherlich kann man hier keine Heilungsversprechen geben, aber zumindest haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt, dass man mit dem regelmässigen Trinken des Tees sehr viel dazu beitragen kann, sich vor derart aggressiven Erkrankungen zu schützen.

Gelenke entlasten

Mein Resume zu dieser Möglichkeit, dem naturgegebenen Älterwerden ein Schnippchen zu schlagen, fällt daher wirklich sehr positiv aus. Ich fühle mich sehr gut mit dem Getränk und hatte schon lange Zeit keine Erkältungskrankheiten mehr. Weiterhin scheint der Pilz meiner beginnenden Kniearthrose sehr gut zu tun (es knirscht weniger und wird bei Überbelastung nicht mehr so schnell dick) und alles weitere wird wohl die Zeit zeigen.

Letztendlich ist es für mich immer wirklich beeindruckend zu sehen, welche tollen Möglichkeiten zur Gesunderhaltung uns die Natur bietet. Wir müssen nur mit offenen Augen durch die Welt gehen und wieder mehr auf altes Wissen vertrauen. Das, was Generationen vor uns für gut und nützlich befunden haben, ist ja jetzt nicht einfach schlechter oder weniger effektiv geworden.

Wir sind nur immer mehr daran gewöhnt, es uns leicht zu machen. Wir suchen daher häufig nach Fertigprodukten aus der Industrie, welche uns helfen sollen, unsere Gesundheit, Schönheit und Jugend zu erhalten. Die Natur lässt sich aber oftmals nicht so leicht austricksen. Unser Körper merkt meist sehr schnell, ob ihm ein synthetisches Mittel gegeben wurde, oder ein natürliches. Sicher kann es hier und da sinnvoll sein, auf die Industrie zurückzugreifen, aber das, was die Natur uns mit offenen Armen gibt, sollten wir beherzt entgegennehmen und auf die positive Wirkung vertrauen, wie es schon unsere Urvölker getan haben.

Autorin Anke Lüßenhop ist Gesundheitsberaterin mit eigener Praxis Gesundheit für mich.

Titelbild: Der Chaga Pilz erobert Europa.