Sechs Kantone untersuchen den ökologischen Nutzen einer frühen Mahd oder Weide

Zusammen mit fünf anderen Kantonen lanciert der Kanton Thurgau das Projekt «Vornutzung in artenreichen Wiesen». Mit diesem Projekt wollen die Kantone die Artenvielfalt fördern. Im Kanton Thurgau soll ein Standort im Naturschutzgebiet Espi, ein Hangmoor oberhalb von Schlatt, untersucht werden.

Trotz grosser Anstrengungen zur Erhaltung und Pflege von artenreichen Naturschutzgebieten entwickeln sich die Bestände vieler bedrohter Arten schweizweit negativ. Aufgrund verschiedener Hinweise und Erfahrungen wird vermutet, dass eine sehr frühe zusätzliche Schnitt- oder Weidenutzung in Naturschutzgebieten die standorttypische Artenvielfalt und Rote-Listen-Arten fördern kann. Anhand von zehn Versuchsflächen in mehreren Kantonen soll eine Studie Klarheit über den ökologischen Nutzen dieser sogenannten Vorweide oder Vormahd bringen. Die ersten Felduntersuchungen sollen bereits im Sommer 2021 durchgeführt werden.

Naturschutz aller Kantone

Projektbeteiligte Kantone sind Basel-Landschaft, Bern, Graubünden, St. Gallen, Thurgau und Zürich. Die strategische Projektleitung übernimmt eine Begleitgruppe unter dem Vorsitz des Kantons Thurgau, die Vertreter und Vertreterinnen der beteiligten Kantone umfasst. Der Auftrag für die Durchführung des Projekts wird gemeinsam durch die beteiligten Kantone vergeben. Der Regierungsrat hat diesen Auftrag nun an die Firma Hintermann & Weber AG aus Reinach (BL) vergeben. Die Vergabesumme beträgt 929 455 Franken, der Anteil des Kantons Thurgau beläuft sich auf 60 000 Franken. Die Projektkosten werden zu 50 Prozent durch das Bundesamt für Umwelt und zu 50 Prozent durch die sechs beteiligten Kantone finanziert.

Im Kanton Thurgau soll ein Standort im Naturschutzgebiet Espi, ein Hangmoor oberhalb von Schlatt, untersucht werden. Dabei wird untersucht, wie sich eine Vornutzung auf die Standortverhältnisse, wie etwa Temperatur und Licht, die Artenzusammensetzung der Pflanzen sowie auf einzelne ausgewählte Artenauswirkt.