Die neue Sonderausstellung «Rêver en blanc», die seit dem 9. Dezember im Olympischen Museum Lausanne zu sehen ist, bietet eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Olympischen Winterspiele. Die Ausstellung zeigt nicht nur auf, wie tiefgreifend sich die Spiele im Laufe der Jahre verändert haben, sondern auch vor welche Herausforderungen sie im Hinblick auf Nachhaltigkeits- und Klimafragen stehen.

Selina Meier

Anlässlich von Peking 2022 wirft das Olympische Museum mit der Ausstellung «Rêver en blanc» – zu Deutsch «Traum in Weiss» – einen Blick zurück auf die bald hundertjährige Geschichte der Olympischen Winterspiele. Gezeigt werden bislang unveröffentlichte historische Fotografien aus dem Archiv und Trouvaillen wie originale Sportgeräte und Bekleidung, aber auch das Emblem, das Maskottchen und die Fackel von Peking 2022 können die Besucher und Besucherinnen bestaunen.

Die Ausstellung thematisiert zudem die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Organisatoren der Winterspiele, die sich verantwortungsvollere, partizipativere und nachhaltigere Veranstaltungen zum Ziel gesetzt haben.


Die Olympischen Winterspiele als Erzählung

Die Geschichte der Olympischen Winterspiele, die 1924 in Chamonix ihren Anfang fanden und in diesem Winter zum 24. Mal stattfinden, wird in der Ausstellung anhand von Fotos, Filmen, Original-Sportgeräten und wertvollen Archivdokumenten erzählt. Computergrafiken zeigen, wie der technologische Fortschritt im Laufe der Jahre das Gesicht der Winterspiele verändert hat und wie sich die Spiele durch die Einführung neuer Sportarten, gemischtgeschlechtliche Wettkämpfe und ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis weiterentwickeln.

© 1928 / International Olympic Committee (IOC) – All rights reserved
St. Moritz 1928, Olympic Winter Games

Nostalgie: Schätze aus dem Archiv

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 80 selten oder noch gar nie gezeigte Archivfotos aus den Sammlungen der Olympischen Stiftung für Kultur und kulturelles Erbe. Es sind festgehaltene Eindrücke der Olympischen Winterspiele von 1924 in Chamonix bis 1968 in Grenoble. Die Sektion «Nostalgie» ist ein Leckerbissen für Foto Fans, welche die Geschichte der Olympischen Winterspiele durch die Linsen von Lothar Rübelt und Erich Andres betrachten können. Die beiden Ausnahmefotografen verbanden Kunst, Sport, Ästhetik und technische Handwerkskunst miteinander und haben so unsterbliche Momente des Wintersports geschaffen.


Retrospektive der offiziellen Plakate

Die Ausstellung zeigt auch eine Retrospektive aller offiziellen Plakate der Olympischen Winterspiele. Einige der sehr typischen Olympiaplakate wurden von berühmten Künstlern wie Auguste Emile Matisse, Sarah Rosenbaum oder Jon-joo Ha entworfen. Viele von ihnen sind zu echten kulturellen Symbolen geworden und gehören zu einem wertvollen, künstlerischen Erbe, das für immer mit der entsprechenden Austragung der Spiele verbunden ist.

Selbstverpflichtung für klimapositive Winterspiele

Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit dem Klimakontext, dem wachsenden Bewusstsein für Umweltfragen sowie mit Ideen und Lösungen, die sicherstellen, dass wir weiterhin «in Weiss träumen» können. Hier wird das Bestreben des IOC hin zu nachhaltigen, CO2-freien Lösungen und für eine nicht nur neutrale, sondern positive Klimabilanz der Olympischen Spiele hervorgehoben.

© 2018 / International Olympic Committee (IOC) / KASAPOGLU, Mine – All rights reserved
PyeongChang 2018, snowboard, men’s big air Kyle Mack (USA), 2nd place



Peking 2022

Mit der Durchführung der Olympischen Winterspiele vom 4. bis 20. Februar 2022 wird Peking zur ersten Stadt in der Geschichte von Olympia, die sowohl eine Sommer- (2008) als auch eine Winterolympiade (2022) ausrichtete. Mit mehr als 2’800 Athletinnen und Athleten und sieben neuen Wettbewerben (Monobob der Frauen, Big Air im Freestyle-Skifahren der Frauen und Männer sowie Mixed-Team-Wettbewerbe im Shorttrack, Skispringen, Freestyle-Skifliegen und Snowboardcross) verspricht es eine Ausgabe zu werden, an die man sich noch lange erinnern wird. Die Ausstellung präsentiert alle Fakten und Zahlen zu dieser Ausgabe und stellt den Besuchern und Besucherinnen das Emblem, das Maskottchen und die Fackel vor – und die Inspiration, die hinter jedem von ihnen steckt.

«Unser Hauptziel war es, mit dieser Ausstellung die Entstehung, Geschichte und Entwicklung der Winterspiele zu dokumentieren, da wir uns dem 100-Jahre-Jubiläum nähern», sagte Anne Chevalley, Chefkuratorin des Olympischen Museums. «Das haben wir so in einer temporären Ausstellung noch nie gemacht, daher war dies die richtige Gelegenheit, dies nachzuholen. Wir haben uns entschieden, die Entwicklung der Olympischen Winterspiele aufzuzeigen, natürlich im Kontext von Peking 2022, aber auch in einem grösseren Rahmen, was uns die Möglichkeit gab, breitere Themen abzudecken.»

Die Spiele im Museum

Die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie der Olympischen Winterspiele Peking 2022 werden live im Olympischen Museum übertragen. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, diesen Live-Übertragungen beizuwohnen, an den im Januar beginnenden Führungen teilzunehmen oder eine Reihe von Podcasts zum Thema Winterspiele zu hören. Das TOM-Café bietet in dieser Zeit eine chinesische Speisekarte an, und im TOM-Shop werden exklusive Merchandise-Artikel von Peking 2022 angeboten.

  • Temporäre Ausstellung «Rêver en blanc : Die Geschichte der Olympischen Winterspiele»
  • Vom 9. Dezember 2021 bis zum 27. Februar 2022
  • Eintritt frei 

Titelbild: Chamonix Mont-Blanc tourism advertisement, circa 1900