Der Hanfextrakt hat nichts mit der berauschenden Wirkung von Marihuana gemein

CBD ist mittlerweile ja in aller Munde und wir wissen inzwischen auch, dass der Hanfextrakt nichts mit der berauschenden Wirkung von Marihuana gemein hat. Dieses Rauschmittel enthält nämlich reichlich THC (Tetrahydrocannabinol), einen Stoff, der psychoaktiv wirkt, d.h. der die menschliche Psyche aktiv massiv beeinflussen kann.

Im Hanfextraktöl, dem CBD-Öl, ist das THC nicht mehr enthalten, so dass man es beruhigt zu sich nehmen und von dessen positiven gesundheitlichen Effekten profitieren kann.

Von Anke Lüßenhop, Gesundheitsberaterin, Gesundheit für mich weiss Rat.

Von Anke Lüßenhop, Gesundheitsberaterin, Gesundheit für mich

THC gehört zur Gruppe der (Photo-) Cannabinoide, genau wie das Cannabidiol, das CBD. Der Unterschied zum Marihuana ist, dass dieses Hanföl aus Hanfsorten hergestellt wird, die möglichst kein THC enthalten und gleichzeitig reich an Cannabidiol sind.

Aber was ist an dem Cannabidiol so gut für uns und unsere Gesundheit und warum wird es insbesondere in neuerer Zeit so sehr gehypt?

Nun, allgemein hat man herausgefunden, dass Cannabidiol entzündungshemmend, schmerzlindernd und beruhigend, bzw. antipsychotisch wirken kann. Letzteres bedeutet, dass es bei extremen, psychischen Zuständen, wie unbegründeter Angst helfen kann, diese zu beseitigen, oder zumindest zu reduzieren.

Hanfextraktöl enthält weitere Pflanzenstoffe

Das Hanfextraktöl (nicht zu verwechseln mit dem Hanf-Speiseöl) enthält neben dem Cannabidiol natürlich noch weitere Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Flavonoide oder Terpene, welche ebenfalls einen hohen gesundheitlichen Nutzen haben und in Hanf in recht grossen Mengen vorhanden sind. Dies unterscheidet sie merklich von anderen Pflanzen, die sicherlich auch Cannabinoide enthalten, aber in viel geringeren Mengen.

Das THC macht übrigens „high“, weil es im Gehirn Rezeptoren gibt, an welche diese andocken können. Das CBD jedoch hat nicht dieselben Rezeptoren zum Ziel, weshalb es eben nicht diese berauschende Wirkung aufweist. Warum es diese Rezeptoren überhaupt im Gehirn gibt, liegt daran, dass es Cannabinoide nicht nur im Pflanzenreich, sondern auch im menschlichen Körper gibt. Diese Rezeptoren werden auch Endocannabinoid-System (ECS) genannt.

Wenn man sich nun die Funktion dieses ECS anschaut, erkennt man schnell, warum das CBD-Öl eine so positive Wirkung auf unseren Körper haben kann.

Guter Schlaf dank CBD

So hilft das ECS beispielsweise bei der Regulierung des Schlafs, des Immunsystems und dem Schmerzempfinden. D.h. aktiviert das CBD dieses System, lässt der Schmerz nach, der Schlaf wird besser und das Immunsystem gestärkt, wodurch Auswirkungen wie Entzündungen beispielsweise reduziert werden können. Das THC hingegen hat lediglich eine berauschende Wirkung, weil es sich an die Rezeptoren im Gehirn bindet, welche das Belohnungssystem aktivieren und Glücksbotenstoffe, wie das Dopamin ausschütten. Aus diesem Grund kann man die Wirkung der beiden Stoffe überhaupt nicht vergleichen, wenn sie auch in der gleichen Pflanze vorkommen können.

Aber wie genau funktioniert es nun, dass das CBD unsere Schmerzen lindern kann?

Hier ist sich die Forschung noch nicht ganz einig, so dass es bisher noch mehrere Erklärungsversuche gibt.

Auch präventiv das Immunsystem stärken

Zum einen sagt man, dass sich das CBD an den CB2-Rezepter aus dem Endocannabinoid-System bindet, dem eine entscheidende Rolle für das Immunsystem zugeschrieben wird, wodurch das CBD in der Lage ist, Schmerzen und Entzündungsreaktionen zu hemmen und sogar die Entstehung zu verhindern (also auch vorbeugend scheint das CBD eine gute Lösung zu sein).

Man mutmasst aber auch, dass das CBD dafür verantwortlich sein könnte, eigene (endogene) Cannabinoide zu aktivieren, welche ihrerseits die CB2-Rezeptoren besetzen und wiederum die o.g. Wirkung erzeugen. Ebenso soll es den Körper davon abhalten sogenannte Anandamine abzubauen. Das sind Stoffe, die an der Schmerzregulierung beteiligt sind. D.h. hohe Anandaminwerte im Blut bedeuten, dass man weniger Schmerzen empfindet.

Hierzu laufen jedoch noch diverse Studien, welche versuchen, der Sache genauer auf den Grund zu gehen.

Chronische Schmerzen lindern

Chronische Schmerzen, wie sie durch Arthose und Arthritis entstehen, zählen mittlerweile zur Volkskrankheit Nummer eins, insbesondere im fortgeschrittenen Alter.

Die Rheumatoide Arthritis zählt hierbei zu den Autoimmunerkrankungen, d.h. das Immunsystem beginnt, die eigenen Gelenke anzugreifen (meist Hände und Füsse), was zu Entzündungen, verbunden mit Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen, führt.

Es gibt diverse Untersuchungen, die Rückschlüsse darauf zulassen, dass CBD hier sehr hilfreich sein kann.

Weiterhin wird CBD-Öl ein positiver Effekt bei Multipler Sklerose zugeschrieben, welches ebenfalls eine Autoimmunerkrankung darstellt, die den ganzen Körper betrifft.

Auch zur Linderung der negativen Auswirkungen einer Chemotherapie wird Hanfölexrakt gerne eingesetzt. Auch hierzu gibt es mittlerweile zahlreiche Studien, die uns positiv stimmen können, was Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen betrifft.

Zusammenfassend kann man daher sagen, dass CBD-Öl sich definitiv sehr positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann, während es den Vorteil hat, kein Rauschmittel zu sein und damit auch kein Gewohnheitseffekt entstehen kann.

Titelbild Wissenswertes rund um CBD-Öl. Bild Pixabay