Die Swiss photoACADEMY verleiht jährlich den Lifetime Award

Die Fotojournalistin Pia Zanetti bereist seit 60 Jahren die Welt und blickt auf ein reichhaltiges Leben zurück. Sie war eine der ersten ihres Berufes. Im Rahmen der Werkschau photoSCHWEIZ wurde sie am Freitag, 2. Juli 2021 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Eine hochkarätige, 10-köpfige Jury unter dem Vorsitz von Res Strehle, Präsident der Journalisten Schule MAZ und langjähriger Tages-Anzeiger-Chefredaktor, hat die Preisträgerin in einem Wahlverfahren auserkoren. Jedes Jury-Mitglied hatte eine*n Fotograf*in vorgeschlagen. Nominiert waren nebst der Gewinnerin auch Annelies Štrba, Hans Feurer, Jost Wildbolz und Michel Comte.

Bilder von Luca Zanetti.



Über Pia Zanetti

Mit ihrem humanistischen Blick hat Pia Zanetti das Zeitgeschehen über Jahrzehnte hinweg dokumentiert: von den 1960er Jahren bis heute. In der Schweizer Fotostiftung war dieses Jahr die erste umfassende Ausstellung ihrer Bilder zu sehen. In Zusammenarbeit mit der Fotostiftung Schweiz und Codax Publisher erschien dazu anfangs Jahr auch das Buch «PIA ZANETTI. FOTOGRAFIN – Die Welt mit der Kamera befragen: Das Lebenswerk der Fotojournalistin Pia Zanetti», herausgegeben von Peter Pfrunder mit Jürg Trösch und mit Beiträgen von Nadine Olonetzky und Peter Pfrunder (Verlag Scheidegger & Spiess).

Die Schweizer Fotostiftung schreibt:
Pia Zanetti, geboren 1943 in Basel, hat sich mit engagierten Reportagen einen Namen gemacht. Hartnäckig behauptete sie sich in einer Domäne, die lange Zeit Männern vorbehalten war. Im Auftrag von Publikationen wie Die Woche, Das Magazin, Du oder NZZ bereiste sie ab den 1960er Jahren zunächst Europa, später die ganze Welt. Dabei galt ihr Interesse immer den Menschen, die sie auf der Strasse, bei der Arbeit, im Fussballstadion, beim Spielen oder beim Sinnieren beobachtete. Unaufdringlich, einfühlsam, kritisch und präzis hielt sie die kleinen und grossen Dramen fest, die sich im Alltag abspielen – dies auch auf zahlreichen Reisen im Auftrag der Hilfswerke und NGOs, deren Arbeit sie mit ihren Reportagen begleitete. Pia Zanetti dokumentierte die Solidarität und den Widerstand gegen Unrecht, sie suchte aber auch unermüdlich jene glücklichen Momente, in denen Träume wahr zu werden scheinen.