Banksy ist als Strassenkünstler bekannt. Nun kann in der Messe Basel eine Ausstellung mit seinen Werken bewundert werden – Wie passt das zusammen?

Selina Meier

Die Ausstellung, die aktuell in der Messe Basel stattfindet, trägt den Titel: „BANKSY – Building castles in the sky“. Seit dem 20. März bis Ende Mai 2021 kann diese Ausstellung täglich besucht werden. Von seinen ersten bis hin zu seinen neuesten Werken wurden über 100 Originalwerke und Objekte des britischen Künstlers zu einer Ausstellung zusammengeführt.

Banksy – Ausstellung in der Messe Basel.

Eine nicht autorisierte Ausstellung

In den Kunstwerken werden verschiedenste Themen besprochen: Krieg, Kapitalismus, soziale Kontrolle und Freiheit: Paradoxien unserer Zeit. Wenn man so will, ist auch die Ausstellung eine Art Paradoxie dessen was Banksy eigentlich tut. Denn die Ausstellung ist nicht autorisiert. Das bedeutet der Künstler, in diesem Fall Banksy, ist an der Ausstellung nicht beteiligt und das gesamte Material stammt aus privaten Sammlungen. Trotzdem ist die Ausstellung nicht gratis. Denn wenn auch der Künstler selbst nicht beteiligt ist, sind das viele andere Personen schon.

Das Mysterium Banksy

Banksy ist seit mehr als zwanzig Jahren in der gesellschaftskritischen Street-Art unterwegs, doch seine wahre Identität ist nicht bekannt. Die Kunstwerke entstehen meist über Nacht und sind plötzlich da, zu denen er sich meist via soziale Medien bekennt. Seine Kunst wird bestaunt, gehypt und auch versteigert, meist an Auktionen zu eher hohen Preisen. Der Künstler selbst listet solche Ausstellungen wie diese in Basel auf seiner Homepage und macht darauf aufmerksam, dass sie ohne seine Mitarbeit entstanden sind und man sie so auch dementsprechend behandeln soll. Dies könnte als Argument angesehen werden, wieso die Ausstellung eher nicht besucht werden sollte.

Wir können nichts tun, um die Welt zu verändern, bis der Kapitalismus zerbricht. In der Zwischenzeit sollten wir alle einkaufen gehen, um uns zu trösten. – BANKSY –

Der Besuch lohnt sich

Doch scheint mir die Ausstellung auch eine einmalige Chance zu sein, alle Werke an einem Ort versammelt zu sehen. Die 100 Originalwerke, 31 Serigraphen und die eine Skulptur sind eigentlich verteilt auf der Welt anzutreffen und nicht jeder Mensch kann es sich leisten diesen nachzureisen. Wenn man so will, wäre dies wahrscheinlich auch nicht im Sinne von Banksy. Diese Ausstellung bietet aber auf jeden Fall für viele Menschen einen Mehrwert und sollte nicht verpasst werden.

Zudem kann man so die Werke als Gesamtkunstwerk des Künstlers studieren, wie die Aussteller auch werben. Wie bei SRF nachgelesen werden kann, betont der Co-Kurator Stefano Antonelli, dass diese schliesslich auch zu erforschen und zu kritisieren seien.

Die Bilder sind teilweise sehr aufwühlend und bringen mich zum Nachdenken: Die Gesellschaftskritik ist nicht zu übersehen. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass der Künstler von dieser Ausstellung profitiert, da sein Gesamtwerk einem breiteren Publikum bereitgestellt wird. Natürlich ist dieser Punkt umstritten und wer weiss, ob dies Banksy überhaupt möchte. Bilden Sie sich doch selbst ein Urteil und besuchen Sie die Ausstellung in Basel.

Weitere Informationen unter: www.banksybasel.ch