«Glücklichsein ist eine Entscheidung»

Das Buch von Marcus Selzer «Wohin willst du? Eine Reise in deine innere Klarheit.»

«Das Universum erfüllt uns den klarsten Wunsch. Wenn das ein negativer Wunsch, also eine Angst ist, dann ist dies halt blöd.» Marcus Selzer, Verkaufsprofi, Coach und Buchautor

Marcus Selzer liebt die Arbeit mit Menschen. Marcus Selzer setzt sich Ziele. Er kennt auch den Weg diese mit Lockerheit zu erreichen.

Interview mit Marcus Selzer, Inhaber der Golden Sail Consulting, Verkaufsprofi, Coach und Autor vom Buch «Wohin willst du? Eine Reise in deine innere Klarheit.»

Marcus Selzer, herzliche Gratulation zu Ihrem wunderbaren Buch. Ist die Geschichte vom erfolgreichen Manager, der in seinem Stress gefangen ist, wahr und hat sie mit Ihrer eigenen Biografie zu tun?

Herzlichen Dank! Ich freue mich, dass Sie mein Buch angesprochen hat. Gerüchte sagen, die Hauptfigur weise doch sehr viele Parallelen zu mir und meinen Erfahrungen auf. Ich lass das mal so stehen. Man muss ja nicht alles kommentieren (lacht).

Was war das Schlüsselerlebnis, Ihr erstes Buch zu schreiben und Ihr Leben umzukrempeln?

Mein Leben hat sich vor 3 Jahren durch einen schicksalshaften Anrufs meines zukünftigen Arbeitgebers aus Australien und der nachfolgenden Begegnung mit einer griechischen Yogalehrerin schlagartig verändert. Wir waren gerade in Kambodscha, als mich dieser Anruf gefühlt in den beruflichen Abgrund stürzte. Kurz darauf verhalf mir die Yogalehrerin ganz unerwartet zur Klarheit über meinen Purpose. So startete ich, 10 Jahre nach meiner ursprünglichen Coachingausbildung, doch noch als Coach. Die 7 hermetischen Gesetze, über die ich schreibe, wurden mir kurz nach einer Entscheidung zur Selbstständigkeit von einem Freund empfohlen. Ich setze die klare Absicht, diese in mein Leben zu integrieren und irgendwann etwas darüber zu schreiben. Im Sommer 2020 hatte ich plötzlich genügend Zeit dafür.

Sie bezeichnen sich als Glücksbringer. Was braucht es, um glücklich zu sein?

Mein Ziel ist es, die Leichtigkeit ins Unternehmen zurückzubringen. Ich bezeichne dies als «das Lächeln im Gesicht».

Wir können dann lächeln, wenn wir einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen und dabei unsere Werte leben dürfen. Ich bin ein Fan von anspruchsvollen Zielen. Doch wer regelmässig über sich hinauswachsen möchte, der sollte sicherstellen, dass diese Ziele in Einklang mit den eigenen Werten stehen. Sonst droht die Gefahr zu kentern. Wenn uns eine Aufgabe oder gar der Job gegen den Strich geht, dann gehen wir in den Widerstand. Vielleicht kennen Sie das. Wir werden unfassbar kreativ darin, Missstände zu entdecken und Gründe zu finden, warum das Projekt nicht funktionieren kann. Das raubt Energie und macht uns auf Dauer mürbe. Von lächeln keine Spur mehr. Meine Aufgabe sehe ich darin, den Purpose, die Werte und Überzeugungen sichtbar zu machen und mit meinen Kundinnen und Kunden Wege zu erarbeiten, dass dieses Lächeln, diese Leichtigkeit wieder zurückkehrt.

Brauchen denn Menschen jemanden, der Glück vermittelt und hilft?

Glücklich sein ist eine Entscheidung. Die muss jeder für sich selbst treffen. Wenn sich die Person jedoch dafür entschieden hat, dann begleite ich sie auf dem Weg und sorge dafür, dass sie optimal dort ankommt.

Was erwarten Manager heutzutage vom Coach?

Manager wollen Ziele erreichen und verstanden werden. Sie wollen ihre Themen auf Augenhöhe diskutieren und effizient Wege und Lösungen finden. Heutzutage erwarten Manager, dass der Coach in der Lage ist, kreative Lösungsansätze zu bringen und spürbare Resultate zu erzeugen. Und zwar in 6 Wochen statt 6 Monaten. Die Methoden stehen nicht mehr im Vordergrund. Die Resultate zählen.

Das bedeutet für mich, dass ich die persönlichen Überzeugungen in den Mittelpunkt stelle. Unser Geist ist genial, doch manchmal wird er fehlgeleitet oder er übertreibt es schlichtweg. Da passiert es dann, dass wir vom tödlichen Bergabsturz unseres Onkels hören und ein Jahr später selbst unter Höhenangst leiden. Oder es gibt Menschen, die fangen an zu zittern, wenn der cholerische Chef nicht anders kann, als mal wieder im Meeting auszurasten. Im Coaching stellen wir dann fest, dass dieser Mechanismus in uns ursprünglich von einem unbeherrschten Lehrer aus der Unterstufe stammt. Damals haben wir uns diesem Typ ausgeliefert gefühlt. Verrückt, oder? Solche Themen lösen wir gleich auf.

Sie sprechen auch auf der Bühne über Ihre Erkenntnisse und Methoden. Was hat sich durch die Pandemie für Sie verändert?

Ich bin ein soziales Wesen und liebe die Verbindung zu meinem Publikum. Sie zum Lachen, zum Weinen und gleich wieder zum Lachen zu bringen ist für mich das Schönste. Diese Emotionen fehlen mir, wenn ich bloss zu einem Bildschirm sprechen kann. Das wurde mir trotz aller Investition in Methoden und Technik klar bewusst. Mein Zukunftsmodell heisst «hybrid». Ich darf mit Menschen vor Ort interagieren, sie spüren, und gleichzeitig eine unbegrenzte Zahl an Zuschauern erreichen. Ist das nicht cool?

In Ihrem Buch nehmen Sie den Leser mit auf eine Reise. Wie gelangen Sie zur inneren Klarheit?

Ich frage mich regelmässig, was ich will und warum. Mit diesen Antworten gehe ich zu meinem Coach und lasse mich challengen. Ich bin auf ständiger Entdeckungsreise der Hintergründe, warum ich etwas Nützliches nicht umsetze – mich also selbst sabotiere. Mit dieser Klarheit starte ich die Umsetzung. Seitdem ich diesen Weg gehe, spare ich nicht nur Zeit, sondern auch Nerven und Geld.

Was meinen Sie mit «Selbstsabotage»?

Auf unserem Lebensweg beladen wir unseren Rucksack tagtäglich mit «Wahrheiten». Diese Wahrheiten ermöglichen uns, Aktivitäten automatisieren zu können. «Bei einer grünen Ampel kann ich sicher eine Strasse überqueren. Zeigt die Ampel rot, sollte ich stehen bleiben», das ist eines dieser Programme. Stimmen Sie mir zu, dass dies hilfreich ist, um den Tag sicher zu meistern? Wie beurteilen Sie hingegen Sätze wie zum Beispiel «viel Geld schafft viele Probleme», «nur durch harte Arbeit kommt man zu etwas», «vertraue keinem ausser dir selbst»…

Es sind genau solche Überzeugungen, die wir irgendwann mal aufgelesen haben und die uns nun das Leben schwer machen. Wir erreichen die grossen Ziele nicht und nur unter schwerstem Einsatz, fangen an unsere Gesundheit oder unser Sozialleben in den Hintergrund zu stellen und realisieren erst viel zu spät, dass wir auf das falsche Pferd gesetzt haben. Nämlich dann, wenn wir unser Geld wieder für die Wiederherstellung unserer Gesundheit ausgeben müssen.

Ach ja, ein kleiner Tipp… wenn sich ungewünschte Situationen in unserem Leben wiederholen, dann steckt da eine klare Botschaft dahinter. Ich empfehle, eher mal anzuhalten als einfach schneller zu rennen.

Erzählen Sie mehr über die Zielgruppe Ihres Buches, die Manager.

Geschrieben habe ich es für den Manager in seinen 40-iger Jahren. Erfolgreich und gestresst – ein solcher Manager würde viel dafür geben, mehr Zeit zu haben. Gelesen wird es überraschenderweise von allen Altersgruppen. Der 20-Jährige entdeckt spannende Ansätze, während sich der 70-Jährige mit einem breiten Grinsen an seine eigenen Situationen erinnert. Eine Freundin meinte zu mir «du hast ein Buch mit zeitlosen Weisheiten geschrieben. Davon kann halt jeder profitieren.» Dieser Kommentar hat mich schon ein bisschen stolz gemacht.

Muss denn alles «Nice to Have» sein oder kann man auch auf gewisse Dinge verzichten?

Fragen Sie am besten meine Kundinnen und Kunden. Die haben alles, was man sich so wünscht, wenn man es nicht hat oder hatte. Sie suchen nicht mehr das «Mehr» im Aussen, sondern das Mehr im Inneren. Mehr Zeit, mehr Erfüllung, mehr Lockerheit.

Meine Wanderung auf dem Jakobsweg war übrigens einer der Schlüsselmomente in meinem Leben in Bezug auf benötigtes «Reisegepäck».

Wovon bräuchte es denn unbedingt mehr?

Soziale Kontakte sind unser Lebenselexir! Die Pandemie hat das hoffentlich deutlich genug gemacht. Ein stabiles soziales Umfeld fördert unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unseren Erfolg. Was will man mehr? 

Welche Botschaft möchten Sie den Lesern noch mitgeben?

Lesen Sie das Buch und nötigen Sie Ihren Buchhändler, das Buch in seinem Buchladen zu bewerben (lacht).

Nee, Scherz beiseite. Lassen Sie sich von der Geschichte inspirieren und schenken Sie es einer Person, die Sie an Jean erinnert. Hätte ich diese 7 Prinzipien schon früher kennengelernt, hätte ich mir wohl die ein oder andere brenzlige Situation ersparen können.  

Ich freue mich auf weitere Einladungen zu Buchvernissagen an spannenden Orten.

Noch eine letzte Frage Marcus Selzer: Was bedeutet das Segel im Logo Ihres Unternehmens?

Die Symbolik des Segels ist gleich zu setzen mit dem Geist der Firma, respektive der Person. Dahinter verbergen sich die drei Themen Purpose, Werte und Überzeugungen. Wenn diese klar sind, ist die Umsetzung wie Segeln bei halbem Wind.

Herzlichen Dank, Marcus Selzer für das spannende Gespräch.

Manuela Olgiati