Die psychischen Probleme der Schweizerinnen und Schweizer haben gemäss Statistik um das Doppelte zugenommen. Der Auslöser sei die Corona-Krise, beschreibt der erste Teilbericht über die psychische Gesundheit des Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dass Menschen in psychischer Not aus finanziellen Gründen auf eine Therapie verzichten würden, schreibt das Journal Bajour in einem Praxisericht Zu gesund für die Psychi, zu krank für das Leben (bajour.ch)

Dureschnufe, gewusst wie. Vieles können wir präventiv beeinflussen. Die Organisation Dureschnufe hält viele Tipps und Angebote bereit, um die psychische Gesundheit bewusst zu pflegen.

Wir stehen als Gesellschaft vor einer Situation, die wir nie üben konnten. Wir bewegen uns auf Neuland und das macht uns unsicher. Wir reagieren darauf mit Ängsten und Sorgen. Der Verlust von Kontrolle über unseren Alltag kann uns aus dem Gleichgewicht bringen. Die Gesundheit, auch die psychische Gesundheit will gepflegt sein.

Psychisch gesund bleiben

Diese an die ausserordentliche Lage bei Covid-19 angepasste Version der 10 Schritte für psychische Gesundheit wurde vom Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz und Gesundheitsförderung Schweiz erarbeitet. Pro mente Oberösterreich (www.promenteooe.at) ist geistiger Schöpfer und damit alleiniger Urheber der Piktogramme «10 Schritte für psychische Gesundheit».

1. Bleib aktiv

  • Tanze durch die Wohnung, beispielsweise zu diesem Lied.
  • Übe dich im Seilspringen und mache Liegestützen im Gang bis du schwitzst.
  • Trainiere dein Gehirn.
  • Mach einen super Wohnungsputz: Wasche die Vorhänge, putze die Schubladen, miste die Küche aus.
  • Übe «Güggelikampf» mit deinen Kindern.
  • Jäte den Vorplatz im Garten oder die Pflanztöpfe auf dem Balkon.
  • Mache Yogaübungen auf dem Balkon.

2. Beteilige dich

  • Hilf einer älteren Person in der Nachbarschaft, falls du selber nicht zur Risikogruppe gehörst.
  • Schicke regelmässig eine SMS an deine Eltern / Geschwister und frage, wie es geht.
  • Lies den Enkelkindern via Facetime eine Geschichte vor.
  • Spiele ein Brett- oder Kartenspiel mit deiner Familie.
  • Organisiere mit deinen Freunden einen virtuellen Buchclub und lest und diskutiert zusammen.
  • Koche mit Kindern.
  • Mache etwas für andere, etwas Kleines kann sehr viel sein… es ist schön, zusammenzustehen und kleine Gesten können viel bewirken.

3. Entdecke Neues

4. Sprich darüber

  • Telefoniere regelmässig mit einem Freund/Freundin und rede darüber, was dich bewegt.
  • Einfach miteinander reden.
  • Für Eltern und Paare: Organisiert einen regelmässigen Paarabend und redet, nur zu zweit.
  • Suizidgedanken? Reden kann retten

5. Hol dir Hilfe

  • Telefoniere mit deiner jungen Nachbarin oder Nachbarn und bitte um einen Botengang
  • Nimm Unterstützung an. Du hilfst damit anderen, sich nützlich zu fühlen.
  • Informiere dich bei offiziellen Stellen (BAG), Tageszeitungen, staatlichen Medien.
  • Kontaktiere die Dargebotene Hand, Tel Nr. 143.
  • Für Jugendliche Tel. 147:
  • Bei Suizidgedanken: reden-kann-retten.ch

6. Glaub an dich

  • Schreibe jeden Tag in ein Tagebuch, was dich belastet und was dich freut.
  • Schenke den schönen Momenten im Alltag mehr Aufmerksamkeit und verankere diese Momente: Mit einer kleinen Perle im linken Hosensack, welche du bei einem schönen Moment herausnimmst, dir diesen nochmals bewusst machst (gedanklich und gefühlsmässig), tief ein und ausatmest und die Perle dann in den rechten Hosensack steckst.
  • Sei dankbar im Alltag.
  • Mache eine Liste mit all deinen Ideen und Plänen, was du nach der ausserordentlichen Coronavirus-Lage tun willst.
  • Kontaktiere die Meldestelle für Glücksmomente

7. Halte Kontakt mit Freunden

  • Organisiere einen online Jassabend.
  • Schreibe jede Woche eine Postkarte an jemandem aus deinem Bekanntenkreis.
  • Lade deine Familie zu einem virtuellen Adventsbrunch ein.
  • Bilde mit der Familie, Nachbarn, Arbeitskolleg*innen oder Freunden eine Telefonkette.
  • Verabrede dich mit der/dem Nachbar*in auf dem Balkon oder am Fenster zu einem Café und Geplauder.

8. Entspanne dich bewusst

  • Lausche am Morgen bewusst dem Gesang der Vögel.
  • Versetze dich in deiner Vorstellung an deinen Lieblingsort.
  • Höre Musik und schliesse die Augen.
  • Schau dir einen lustigen Film an.
  • Mach eine Medienpause und höre nur einmal pro Tag Nachrichten.
  • Folge mit deinem Atem einem atmenden Bild .
  • Bade im Wald
  • Wickle dich in eine Decke und setze dich auf den Balkon, in den Park.

9. Sei kreativ

  • Mach ein digitales Album mit deinen letzten Ferienfotos.
  • Kreiere deinen eigenen Risotto oder deine spezielle Pastasauce.
  • Stricke einen Schal mit Restenwolle. Häkle einzelne Teile einer gemeinsamen Decke für die Grosseltern.
  • Erstelle mit zwei, drei Kindern ein Naturbild im Wald.
  • Stelle die Möbel in deinem Zimmer um.
  • Mach einen Blog mit lustigen Geschichten aus der Corona-Zeit.

10. Steh zu dir

  • Schreibe deine Gedanken auf: Was ist momentan gut für mich? Was nicht? Was kann ich selbst anpassen?
  • Verzeih dir und deinem Gegenüber, wenn du häufiger gereizt bist.