Ein Mangel an Glutathion kann zu diversen Beschwerden und Erkrankungen führen

Vielen ist Glutathion, das Eiweiss, welches aus den drei Aminosäuren (Tripeptid) Glycin, Cystein und Glutaminsäure besteht nicht bekannt, obwohl es einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit ausübt. Deshalb möchte ich den heutigen Blogbericht einmal diesem Power-Eiweiss widmen.

Von Anke Lüßenhop, Gesundheitsberaterin, Gesundheit für mich

Grundsätzlich können wir diese Aminosäure selbst produzieren (wenn alle drei oben genannten Aminosäuren im Körper vorliegen), bzw. zusätzlich über Lebensmittel wie Spinat oder Brokkoli aufnehmen. Das ist auch zwingend notwendig, da Glutathion an nahezu allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist und unsere Entgiftung reguliert, welche wir in der heutigen Zeit mit einem Übermaß an industriell gefertigten Lebensmitteln, meist mehr als nötig haben.

So kann ein Mangel dieses Eiweisses, oftmals durch oxidativen Stress hervorgerufen, auch schnell zu chronischer Erschöpfung und Müdigkeit führen, weil nicht mehr genügend Zellenergie zur Verfügung steht.

Glutathion liegt besonders konzentriert in der Leber vor, unserm Entgiftungsorgan. Es macht freie Radikale und Wasserstoffperoxid unschädlich und wirkt damit Zellschäden entgegen. Weiterhin steuert Glutathion die weißen Blutkörperchen und stärkt somit das Immunsystem. Weiterhin steuert es die Funktion der Zellteilung und des Zellstoffwechsels und befördert Aminosäuren direkt in die Zellen (sorgt also für die Zellenergie), entgiftet die körpereigenen Abfallprodukte in der Leber und unterstützt die Leukotrienbildung (Gewebshormone, die entzündliche Reaktionen des Körpers unterdrücken). Für unser Immunsystem stellt Glutathion ein wichtiges Hilfsmittel dar, denn es stärkt dieses nicht nur, sondern wirkt sich auch positiv aus bei Autoimmunerkrankungen, welche mit oxidativem Stress einhergehen.

Dazu zählen folgende:

  • Adipositas
  • Arteriosklerose
  • Diabetes
  • degenerative Nervenerkrankungen
  • Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann
  • grauer Star
  • chronische Entzündungen wie Arthritis oder Rheuma

Da wir dieses Eiweiss im Altern nicht mehr ausreichend produzieren, profitiert auch die Anti-Aging-Industrie mittlerweile von der Erkenntnis, dass Glutathion nicht nur die Zellen entgiftet, sondern auch die freien Radikale abfängt und damit das Hautbild langfristig verfeinert.

Die orale Einnahme ist hier allerdings nicht so effektiv, wie eine direkte Injektion. Denn zum einen oxidiert Glutathion mit einer Halbwertzeit von unter zwei Minuten (wodurch es meist zwar im Blut, aber nicht mehr in den Zellen ankommt) und zum anderen wird es bereits im Darm in seine Bestandteile aufgespalten.

Wenn eine Injektion nicht gewünscht ist, kann man durch die tägliche Einnahme von Cystein und N-Acetycystein (die Grundbausteine des Glutathions) die körpereigene Produktion ankurbeln.

Weiterhin empfehlenswert sind folgende Nahrungsmittel:

  • Spinat
  • Spargel
  • Kartoffeln
  • Tomaten
  • Brokkoli
  • Zucchini
  • Avocado
  • Wassermelone
  • Orange

Da besonders Menschen, die unter einem hohen Einfluss von oxidativem Stress stehen, an einem Mangel dieses Tripeptids leiden (eine ungesunde Ernährung, Umweltgifte und Medikamente tun hier ihr Weiteres). Erschwerend für eine ausreichende Menge an Glutathion im Körper kommt hinzu, dass wir, um oxidativen Stress abzuwehren, zusätzlich Glutathion benötigen, oft aber die nötige Menge vom Körper gar nicht produziert werden kann. Eine ausgewogene Ernährung ist daher wichtig, um die Bildung von des Tripeptids anzuregen. Achten Sie besonders auch Lebensmittel, welche Selen und Limonen liefern. Limonen ist ein Naturstoff, welcher z.B. in Fenchel, Sellerie, Kirschen, Soja- und Weizen vorkommt. Er fördert die Synthese des glutation-haltigen Enzyms.

Ein Mangel an Glutathion kann zu diversen Beschwerden und Erkrankungen führen und ist daher definitiv zu vermeiden. Folgende Erkrankungen wären hier zu nennen:

  • Fatigue-Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom)
  • chronische Müdigkeit
  • Leistungsabfall
  • erhöhte Infektanfälligkeit

Folgende Erkrankungen gehen häufig mit einem Glutathion-Mangel einher:

  • Hepatitis
  • Atemwegserkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Epilepsie

Diese Erkrankungen sind aber nicht die Folge des Mangels, sondern oftmals der Auslöser.

Für die zusätzliche Supplementierung rate ich entweder zur Injektion der Aminosäure, oder zur Einnahme über Tabletten, welche die wirksame Form des Acetyl-Glutathion enthalten. Denn diese kann die Zellmembran passieren, ohne im Darm aufgespalten zu werden. Gleichzeitig macht es Sinn, Selen und Vitamin C zu erhöhen, da beide Stoffe die körpereigene Produktion des Glutathion fördern.

Um eine zusätzliche Supplementierung zu vermeiden, achten Sie auf die Einnahme der oben genannten Nahrungsmittel, den ein gesunder Körper kann genügend Glutathion produzieren. Mit zunehmendem Alter sieht das wiederum anders aus, so dass ich hier eher zu einer zusätzlichen Einnahme raten würde. Auch die vorbeugende Einnahme von Cystein kann durchaus sinnvoll sein, um die Glutathion-Synthese zusätzlich anzukurbeln.

Achten Sie bei der Einnahme von Nahrungsergänzungen immer auf möglichst natürliche Produkte. Bei Fragen zur richtigen Wahl, schreiben Sie mich gerne an. Anke Lüßenhop info@in-linea.de

Titelbild: Pixabay