DER TOURISMUS KOMMT ZURÜCK – ABER ANDERS

Der 6. Swiss Innovation Day war das erste physische Treffen der Schweizer Tourismusbranche nach der Pandemiepause. Der Anlass ist mit über 300 Hoteliers, F&B Managern und Touristikern ausverkauft. Ausgewiesene Experten sind sich einig: der Tourismus kommt zurück, aber unter anderen Voraussetzungen. So auch das Resultat zur Publikumsfrage nach der Zertifikatspflicht in Gastrobetrieben. Eine grosse Mehrheit ist für die Einführung.

Der Morgen des 6. Swiss Innovation Day stand im Zeichen der tourismuswirtschaftlichen Entwicklung. Namhafte Referenten wie Dr. Daniel Kalt (UBS Chefökonom), Stephan Widrig (CEO Flughafen Zürich) und Jürg Schmid (Präsident Graubünden Ferien) beleuchteten die Zukunft des Schweizer Tourismus aus ihrer Perspektive. Gewohnt eloquent führte Moderator Wilhelm K. Weber durch den Morgen. Mit seiner Publikumsfrage zur Zertifikatspflicht in Gastrobetrieben gelang eine Überraschung. Mit 62% ist eine Mehrheit für die Einführung und geht nicht einher mit der Meinung des Branchenverbandes GastroSuisse

Gemischte Gefühle auf der makroöknomischen Ebene
Dr. Daniel Kalt betrachtete die Zukunft aus der makroökonomischen Perspektive. Positiv waren die Prognose, dass der Euro gegenüber dem Schweizerfranken sich Richtung 1.10 bewegen wird und auch der Dollar wieder etwas erstarkt. Auch die Weltwirtschaft hat sich gut an die Situation adaptiert und diverse Sektoren – allen voran der Technologiesektor – haben profitiert. Hingegen macht die Unsicherheit – geprägt durch Mutationen – dem krisenanfälligen Tourismus viel Bauchweh. Euphorische Stimmung will nicht aufkommen.

Der Flughafen rechnet mit einer Erholungsphase von 3-4 Jahren
Stephan Widrig, CEO Flughafen Zürich, rechnet mit einer mehrjährigen Erholungsphase, um die Werte vor der Pandemie zu erreichen. Dabei entscheidend sind Impfquote und dem damit verbundenen digitalen Nachweis. Zurzeit ist lediglich die Hälfte der vorhandenen Flugkapazitäten in der Luft – stark getrieben durch Inlandflüge innerhalb von China und USA. Lediglich 14% der internationalen Asienflüge finden statt. Widrigs Prognose ist klar: Amerika kommt schneller zurück als Asien. Mit ersten Gruppen aus Asien in der Schweiz kann erst in der zweiten Hälfte 2022 gerechnet werden. Längerfristig werden Geschäftsreisen innerhalb Europas eher zurückgehen.

Die Zukunft gehört der Nähe, dem Erlebnis, dem Eco-Travel und der Workation
Der Präsident von Graubünden Ferien und Inhaber der Agentur Schmid Pelli & Partner blickt auf die Trends der kommenden Jahre. Das Sicherheitsgefühl wird den Binnentourismus stärken, der Wunsch nach sinnstiftenden Momenten rückt das Erlebnis in den Fokus und mit dem Trend zur Nachhaltigkeit wird der Eco-Traveller immer wichtiger. Weiter werden Seminare aufgrund der „Zoom Fatigue“ eine ganz neue Bedeutung erhalten und die Grenzen zwischen Freizeit und Geschäft werden zunehmend verschwimmen (Workation). Schmid ist zudem überzeugt, dass der Massentourismus an einem Wendepunkt angelangt ist. Doch die grösste Überraschung der Pandemie sieht er im Fachkräftemangel, der nun zu einem akuten Fachkräftemangel geworden ist.

Die SHS Academy ist das innovative Weiterbildungsinstitut für Schweizer Hotellerie, Gastronomie und Tourismus. Das Institut bietet Lehrgänge und Workshops in den Bereichen Revenue Management, Digital Marketing und Innovation an. Die SHS Academy ist ein Tochterunternehmen von Swiss Hospitality Solutions, der führenden Beratungsfirma in den Bereichen Revenue Management und Digital Marketing für die Schweizer Hotellerie. 

Schmid Pelli & Partner ist eine inhabergeführte Agentur und bürgt für massgeschneiderte Lösungen in Marketing- und Kommunikationsfragen. Das Team von Touristikern, Hotel- und Freizeit- Experten hat sich seit Jahren einen exzellenten Ruf in der strategischen Beratung bis zur virtuosen Umsetzung auf der gesamten Marketing- und PR-Klaviatur in multimedialen Dimensionen erworben. 

Archivbild Swiss Innovation Day 2020.