Anders als lange Zeit angenommen, erkranken vor allem auch immer mehr junge Menschen an Hautkrebs. Gründe für den Anstieg sind unter anderem sich akkumulierende, schädliche Effekte der UV-Strahlung,[1] welche durch die steigende Lebenserwartung zur grösseren Belastung werden. Einige Menschen haben aufgrund ihrer genetischen Vererbung ein besonders hohes Risiko zu erkranken. Ausserdem sorgen Fortschritte in Puncto Diagnostik dafür, dass mehr Fälle entdeckt werden. Das große Problem bleibt aber: Die anhaltend sinkende Zahl an aktiven Pathologen, ohne die eine Diagnose von Hautkrebs nicht möglich ist. Währenddessen kommt die Digitalisierung im Fachgebiet der Dermatologie nicht hinterher. Dr. Roberto Banchi, Arzt und Anwendungsexperte beim Medizintechnik-Unternehmen VivaScope, plädiert, innovative Geräte einzusetzen. Nur so könne veralteten Methodiken der Gar ausgemacht werden. Ausserdem könnten Narben und lange Wartezeiten auf eine Diagnose durch die digitale Echtzeitbiopsie mit dem VivaScope 1500 bald der Vergangenheit angehören.
Wenn Menschen immer älter werden und mehr von ihrer Lebzeit im Sonnenlicht verbringen, führt das zu höheren Hautkrebsfallzahlen. [2] So weit, so logisch – doch Dr. Roberto Banchi, Anwendungsspezialist und Head of Global Application Team beim Medizintechnikunternehmen VivaScope, klärt auf: «Zahlen von weltweiten Gesundheitsorganisationen wie der WHO belegen, dass vermehrt jüngere Menschen die Diagnose Hautkrebs erhalten – Tendenz weiterhin steigend.» Diese Entwicklung liegt unter anderem dem medizinischen Fortschritt und den verbesserten Diagnosemöglichkeiten zu Grunde, wodurch mehr Fälle gefunden werden. Doch die Digitalisierung im Fachgebiet der Dermatologie geht laut Experten nur schleppend voran. «Viele Patienten müssen noch zu lange auf ihre Diagnose warten und sich unnötigen Biopsien unterziehen, wodurch Narben entstehen. Häufig in Bereichen wie Gesicht und Dekolleté», weiss Dr. Banchi. Denn rund 80 Prozent des am häufigsten auftretenden weissen Hautkrebses werden im Kopf-Hals-Bereich diagnostiziert3. Dabei sind vier von zehn Biopsien unnötig, weil ausschliesslich gesundes Gewebe aus sensiblen Abschnitten entfernt wird. Minimalinvasive Verfahren, die, ohne direkt zu schneiden, ein «Fenster in die Haut» öffnen, bieten die Lösung. «Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir ermöglichen eine sehr schnelle, genaue Untersuchung verdächtiger Hautstellen in Sekunden ohne Biopsie und entlasten das Gesundheitssystem, das immer weniger Spezialisten für die Diagnostik von Krebs vorweisen kann», so Dr. Banchi weiter. Sein Team arbeitet an innovativen konfokalen Laserscanmikroskopen wie dem VivaScope 1500, um Hautkrebs entgegenzuwirken und hunderttausenden Menschen zu helfen.

Dr. Roberto Banchi, Anwendungsspezialist und Head of Global Application Team beim Medizintechnikunternehmen VivaScope.
Routinechecks besser schon ab 20?
„Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Hautkrebs, daher sollten Routinechecks zur Hautkrebsvorsorge ein Teil der Gesundheitsroutine junger Menschen ab 20 sein“, findet Dr. Banchi. Für Menschen mit bestimmten Risikofaktoren, wie einer familiären Vorgeschichte, vielen Muttermalen oder einer besonders hellen Haut empfehle es sich möglicherweise, noch früher mit Routinechecks zu beginnen. „Bei Verdacht auf Hautveränderungen oder Anzeichen von Hautkrebssymptomen wie Veränderungen an einem Muttermal, ungewöhnlichen Neuwachstum von Hautläsionen, Juckreiz, Schmerzen oder Blutungsneigung sollte jedoch sofort ein Hautcheck durchgeführt werden“, erläutert der Arzt. Zudem erklärt Dr. Banchi: „Das VivaScope 1500 ist ein fortschrittliches diagnostisches Gerät, das es Ärzten ermöglicht, die Hautzellen und Strukturen in Echtzeit unter der Oberfläche zu betrachten. Durch diese Technologie können präzise Diagnosen gestellt werden, die dazu beitragen, die Notwendigkeit von invasiven Hautbiopsien zu reduzieren – schmerzlos, ohne Narben.“
Immer weniger Spezialisten für immer mehr Krebskranke
Die Rate an schwarzem Hautkrebs hat sich in den vergangenen 35 Jahren mehr als verdoppelt. Aktuell werden laut Krebsliga rund 3200 neue Fälle pro Jahr diagnostiziert. Wobei hiervon 1.700 auf Männer und 1.500 auf Frauen zurückzuführen sind. Pro Jahr sterben insgesamt 290 Männer und Frauen an den Folgen von schwarzem Hautkrebs.[3] Der weisse Hautkrebs ist nochmal häufiger. Hier zählt man landesweit jährlich schätzungsweise rund 25.000 Fälle.[4] Zusätzlich zu wachsenden Fallzahlen schrumpft ausserdem die Anzahl der Pathologen immer weiter. Für die circa 20 Millionen Erkrankten weltweit gibt es derzeit ungefähr 84.000 Spezialisten. Und das, obwohl sie für jede einzelne Krebsdiagnose benötigt werden. Ein weiteres Problem ist der hohe Altersdurchschnitt: Immer häufiger müssen Pathologen aus dem Ruhestand geholt werden, weil ansonsten ein akuter Personalmangel droht. Ein weiterer wesentlicher Faktor, der Ressourcen bindet und Patienten belastet, sind Biopsien. Aus einer klinischen Studie geht hervor, dass fast jede zweite (43,4 Prozent) derartige Gewebeentnahme unnötig ist2. „Die aktuelle Methodik beinhaltet, schnell zu scheiden. Dabei wird erst aufgehört, wenn das entnommene Gewebe gänzlich krebsfrei ist, was häufig zu Ungenauigkeiten und noch mehr Gewebeentnahmen führt“, weiss Dr. Banchi und klärt weiter auf: „Noch zu oft wird in sensiblen Körperregionen unnötig viel geschnitten. Das hat nicht nur ästhetische, sondern auch funktionsbeeinträchtigende Folgen und kann zu Narbenbildung führen.“ Mit dem VivaScope 1500 können viele Biopsien komplett vermieden werden. Wenn doch Gewebe entnommen werden muss, kann durch die Ex Vivo-Technologie von VivaScope fast die Hälfte der Zeit bei der Behandlung gespart werden. Ausserdem kann der Pathologe beispielsweise per Telemedizin direkt eine Diagnose stellen, wodurch auch die Wartezeit für die Patienten enorm schrumpft und sie nicht so lange stationäre Betreuung benötigen.
[1] https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs.html
[2] https://www.researchgate.net/publication/224836040_International_trends_in_the_incidence_of_malignant_melanoma_1953-2008-Are_recent_generations_at_higher_or_lower_risk
[3] https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/zahlen-fakten/-dl-/fileadmin/downloads/sheets/zahlen-krebs-in-der-schweiz.pdf
[4] https://www.derma.swiss/patienten/die-wichtigsten-krankheitsbilder/hautkrebs/
Über VivaScope: Die VivaScope GmbH ist ein innovatives Münchner Medizintechnik-Unternehmen und bietet eine neuartige Lösung für hochauflösende Bildgebung an, die in verschiedenen Bereichen der Medizin sowie der kosmetischen und pharmazeutischen Forschung Anwendung findet. Die auf konfokale Mikroskopie basierende Lösung ermöglicht eine zeiteffiziente Unterscheidung zwischen pathogenem und gesundem Gewebe in Echtzeit und vor Ort. Die Produkte von VivaScope werden für medizinische In Vivo und Ex Vivo Anwendungen eingesetzt. Die VivaScope Geräte kommen derzeit europaweit in 400 und weltweit in über 800 Klinken und Zentren in insgesamt 25 Ländern zum Einsatz, darunter Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Grossbritannien, Marokko und Chile sowie Australien. Mehr unter https://vivascope.de/de/
Foto: Dieser junge Mann weiss, dass Sonnenschutz besonders wichtig ist. (Urheberrecht: via Pexels, Anna Tarazevistch)
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